Sonnenkollektoren über Reben gespannt: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir informiert sich zur Vino-PV-Anlage am Tuniberg und will einige Kenntnisse mit nach Berlin nehmen.
Unten wachsen die Weintrauben, oben schützen Solarpaneele die Reben: Vino-PV-Anlagen erfüllen mehrere Aufgaben gleichzeitig. Sie fangen Licht ein, schützen die Weinreben vor Hagel oder extremer Sonneneinstrahlung und erzeugen nebenbei noch Strom. Es gibt also gute Gründe das innovative Landwirtschaftsprojekt aus Freiburg-Munzingen populärer zu machen.
Der Grünen-Politiker besucht innovative Landwirtschaftsprojekte
Wie das gelingen kann, scheint auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir zu interessieren. Auf seiner Sommerreise sucht der Grünen-Politiker innovative Landwirtschaftsprojekte auf und informiert sich, wie diese ausgeweitet werden könnten.
Der Bundeslandwirtschaftsminister sagte auf der Pressekonferenz des Anlagen-Betreibers Badenova: "Hier wird wertvolles Land optimal genutzt. Die Betriebe ernten Wein und erneuerbare Energie auf ein und derselben Fläche. Das ist großartige Pionierarbeit aus Baden-Württemberg."
Die Anlage generiert Strom für alle
Ein weiterer Vorteil der Vino-PV-Anlage am Tuniberg in Freiburg liegt auf der Hand: Die Anlage speist den erneuerbaren Strom direkt in das Stromnetz, damit alle Menschen in der Stadt oder im Dorf etwas davon haben.
Aber wie genau funktioniert diese besondere Photovoltaikanlage? Projektinitiator und Winzer Edgar Gimbel hat die Reben mit einem Gestell überbaut, das ein Dach aus rund 1.600 Photovoltaikmodulen bildet. Pro Jahr kann damit rund 300.000 kWh Strom erzeugt werden - auf einer Fläche von 3.200 Quadratmetern. 15 solcher Anlagen könnten ganz Munzingen versorgen.
Bürokratie erschwert den Bau weiterer Anlagen
Doch bis es soweit war, musste Edgar Gimbel nach eigenen Angaben einige Hürden überwinden: Anfangs fehlte der Anschluss ans Stromnetz. Dann erschwerten baurechtliche Hürden das Gelingen des Projekts, so der Projektinitiator. Diese Hindernisse abzubauen, sei auch Aufgabe der Bundespolitik findet er. Und Grünen-Politiker Cem Özdemir pflichtet ihm bei und sagt: "Das Genehmigungsverfahren kann entschlackt werden, meines Erachtens, und das werde ich gleich am Mittwoch im Kabinett meiner Kollegin sagen."
Auch in Ihringen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald), Oberkirch (Ortenaukreis) und Riegel (Kreis Emmendingen) sind Vino-PV-Anlagen in unterschiedlichen Planungs- und Umsetzungsphasen. Sie werden über das Erneuerbare-Energien-Gesetz gefördert. Die Umsetzung ist bislang schwierig, da es keine Standards für die Baugenehmigungen gibt.
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