Rund 130 alte Landmaschinen und Traktoren waren am Wochenende in Rheinhausen bei Rust zu sehen. Mit dabei waren auch über 70 Jahre alte Ackerschlepper, sogenannte "Bulldogs".
Auf dem Festplatz in Rheinhausen (Kreis Emmendingen) knatterte es am Wochenende ordentlich: Alte Traktoren und Landmaschinen, die anderswo verstauben und vielleicht auf dem Schrottplatz landen, bekamen dort einen Ehrenplatz. Viele Traktorliebhaber reisten extra an - etwa aus dem Renchtal, aus St. Peter und auch aus dem Elsass. Denn sie wollten vor allem eines: sich unter Traktorfreunden austauschen beziehungsweise fachsimpeln.
Reporterin Antonia Vangelista berichtete für SWR4 am Sonntag vom Bulldog- und Oldtimer-Treffen in Rheinhausen:
Alte Traktoren erstrahlen in neuem Glanz
Josef Brandstetter zum Beispiel fuhr rund 50 Kilometer lang in einer Traktorkolonne ins Breisgau. Seit 1955 ist der Traktor, mit dem er angereist kam, im Besitz seiner Familie. Damals war es der erste Traktor auf dem Hof, da war Josef Brandstetter noch ein Kind. "Das Lenkrad habe ich schon halten können", erinnert er sich. Für das Anhalten und Losfahren seien die Füße aber noch zu kurz gewesen.
Die alten Maschinen sind in ganz unterschiedlichem Zustand: teilweise blättert der Lack ab, andere wurden neu lackiert. Josef Brandstetter und den anderen Besuchern geht es bei den alten Traktoren aber nicht nur um Nostalgie.
Das Ziel: "Landwirtschaftliches Kulturgut erhalten"
Eingeladen zum Bulldog- und Oldtimer-Treffen hat der Verein der Bulldog- und Schlepperfreunde Rheinhausen. Er wurde vor 34 Jahren von Heinrich Duri gegründet, inzwischen hat sein Sohn Markus Duri den Vorstand übernommen. Michael Kreis ist Teil des Vereins. Ihm ist wichtig, dass dieses landwirtschaftliche Kulturgut erhalten bleibt. Denn: Wenn viel verschrottet werde, gehe auch viel Wissen verloren, so Kreis. Ihm zufolge ist es etwas Besonderes, echte Bulldogs zu sehen: etwa einen Ackerschlepper der Marke Lanz (später übernommen von John Deere), produziert zwischen 1921 und 1957.
Das Erhalten von diesem landwirtschaftlichen Kulturgut ist das, was wir möchten, weil so viel in die Schrottpresse geht und auch so viel an Wissen verloren geht.
Teil des Programms: Dreschvorführungen und Baumstammziehen
Am Samstag wurde das Fest mit "Fassanstich und zünftigen Spielen eröffnet", auch ein DJ hat für Stimmung gesorgt. Am Sonntagnachmittag ging es dann weiter - mit Dreschvorführungen eines Lanz-Dreschzuges und Baumstammziehen im Programm.
Der Rheinhausener Verein wurde bei der Organisation des Festes von fünf weiteren ortsansässigen Vereinen unterstützt. Vorsitzender Markus Duri geht davon aus, dass etwa 130 Traktoren am Wochenende auf dem Festplatz in Rheinhausen waren. Wer von weit herkam, konnte auch im Dorf campen.
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