Die zweite "Biennale für Freiburg" ist am Freitag eröffnet worden. Das Besondere: Viele Kunstwerke sind an 12 Standorten im öffentlichen Raum zu sehen.
Die "Biennale für Freiburg 2" hat begonnen. Die Ausstellung trägt den Titel "Das Lied der Straße", denn viele der Kunstwerke sind im öffentlichen Raum erlebbar. Die Werke sind auf insgesamt 12 Standorte im Freiburger Stadtgebiet verteilt - vom Seepark über die Stadtbibliothek bis zum Kommunalen Kino.
Hier einige Eindrücke der "Biennale für Freiburg 2":
Kunstwerke thematisieren den öffentlichen Raum
34 Künstlerinnen und Künstler, die teils aus Freiburg, aber auch aus anderen Teilen der Welt kommen, präsentieren in Freiburg bis zum 30. Juli ihre Kunstwerke. Viele davon wurden extra für die Biennale erschaffen und konnten so auch an die Ausstellung angepasst werden. Thema der Ausstellung ist die Öffentlichkeit. "Die Künstlerinnen und Künstler unterbrechen den gewohnten Lauf der Dinge auf der Straße. Über 12 Standorte fügen sich diese Positionen zu einem Lied zusammen", sagt Kuratorin Paula Kommoss. Sie alle agierten ganz unterschiedlich mit diesem öffentlichen Raum. Dadurch werde auch uns dieser Raum nochmal neu zugänglich gemacht, meint Kommoss.
Meist passen die Kunstwerke auch thematisch zum Ausstellungsort, zum Beispiel war das Kunstzentrum "Delphi_space/außenstelle" früher ein Geschäft für "Große Größen". Passend dazu dreht sich bei der Ausstellung dort alles um Konsum.
Freiburger Künstlerin Eva Eisenlohr in Biennale
Die Kuratorin der "Biennale für Freiburg 2" setzte neben dem Thema Öffentlichkeit noch einen weiteren Schwerpunkt: Eva Eisenlohr. Immer wieder tauchen Geschichte und Werke der Freiburger Künstlerin auf. Eisenlohr wurde 1891 in Freiburg geboren und starb dort 1977. Während der NS-Zeit beschlagnahmten die Nationalsozialisten einige ihrer Werke. Die Kunst ließ sie sich deshalb aber nicht nehmen. "Es ist irgendwie sehr außergewöhnlich, dass sie in dieser Zeit so eigenständig agierte", sagt Paula Kommoss. Aufträge seien nach Ende des Zweiten Weltkrieges, nachdem Eisenlohr diffamiert worden war, ausgeblieben. Doch Eisenlohr habe dann Selbstaufträge gefertigt. "Und das sind Momente, die ich sehr spannend finde und die ich auf unterschiedliche Art und Weise in der Ausstellung zusammengeführt habe", sagt Kommoss.
Hier können Sie einen Radiobeitrag von SWR2 nachhören:
Neue Impulse für Freiburger Kunstszene
Auch wenn Freiburg kein Venedig oder Berlin ist - die erste Biennale vor zwei Jahren sei ein Erfolg gewesen, sagt Heinrich Dietz, Vorsitzender des Vereins "Perspektiven für Kunst in Freiburg", der die Biennale veranstaltet. Man habe mit der Biennale auch das bewirkt, was erhofft wurde, sagt Dietz: Ein neuer Impuls für die Kultur- und Kunstlandschaft in Freiburg und eine Vernetzung zwischen regionalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Und genau das erhoffe man sich jetzt auch mit der zweiten Biennale.