Nach dem Gasunglück in Stuttgart wird an 14 Stellen in der Köllestraße der Boden aufgegraben. Damit sollen Risiken für Anwohner ausgeschlossen werden. Wo könnten Gefahren lauern?
Nach der verheerenden Gasexplosion in Stuttgart gehen die Untersuchungen weiter. Vor einer Woche war eine Frau getötet und das Haus einer vierköpfigen Familie zerstört worden. Ursache war nach bisherigen Ermittlungen kein Schaden an der Hausinstallation, sondern ein Kurzschluss außerhalb des Hauses im Boden unter dem Gehweg. Jetzt wird die Straße an vielen Stellen aufgegraben.
Nach bisherigen Ermittlungen ist es im Boden wenige Stunden vor der Explosion zu einem Kurzschluss in einem Stromkabel gekommen, teilten die Netze BW GmbH und die Stuttgart Netze GmbH am Dienstag mit. Dies könnte zu einem zehn Zentimeter langen Riss in der Gasleitung geführt haben. Überall dort, wo sich in der Straße Gasleitungen und Stromleitungen kreuzen, will der Betreiber des Gasnetzes deshalb genauer hinschauen. Denn für diese wichtigen Leitungen gelten besondere Regeln.
Wurden Sicherheitsabstände der Leitungen eingehalten?
Liegen Gas- und Stromleitungen übereinander, muss ein Mindestabstand von 10 Zentimetern eingehalten werden, sagte der Sprecher von Netze BW, Hans-Jörg Groscurth. Liegen Gas- und Stromleitung nebeneinander, beträgt der Mindestabstand sogar 20 Zentimeter. Falls dieser Abstand nicht eingehalten werden könne, müsse eine Schutzkappe angebracht werden. Ob im Boden der Köllestraße alles richtig gemacht wurde, wird nun an 14 Stellen untersucht. Auch die Ermittlungsbehörden sind eingebunden, sagte eine Sprecherin der Polizei Stuttgart.
Gasversorger stellte kein Problem mit der Leitung fest
Die Netze BW können nach eigenen Angaben Risse in kleineren Leitungen wie vor dem betroffenen Haus nicht feststellen. Nur bei Schäden an großen Gasleitungen würden Probleme angezeigt. Noch sind viele Fragen zu dem Unglück offen. Warum kam es zu dem Kurzschluss? Wie genau war der Ablauf?
Bis Freitag sollen die Untersuchungen in der Köllestraße in Stuttgart abgeschlossen sein, spätestens dann wollen die Gasnetzbetreiber die Öffentlichkeit informieren.
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