Bahnhofshalle, Kelchstützen, Lichtaugen: Über Ostern können Besucher im Tiefbahnhof Stuttgart 21 dorthin, wo eigentlich noch Baustelle ist. Die wichtigsten Infos zum Besuch.
Noch bis einschließlich Ostermontag können Besucherinnen und Besucher von jeweils 10 bis 17 Uhr die Baustelle von Stuttgart 21 besichtigen. Der Eintritt zu den "Tagen der offenen Baustelle" ist kostenlos. Der letzte Einlass ist um 16:30 Uhr.
Eine Art "Tag der offenen Tür" bei Stuttgart 21
Auch in den vergangenen Jahren gab es schon Tage der offenen Baustelle, wie die Veranstaltung offiziell heißt. Letztes Jahr kamen mit 90.000 Besucherinnen und Besuchern die meisten Menschen. Dieses Jahr könnten sich durch den Baufortschritt besonders interessante Einblicke ergeben: Inzwischen ist das Bahnsteighallendach geschlossen und die ersten Lichtaugen sind zu sehen.
Eröffnung von Stuttgart 21 wackelt S21: Kopfbahnhof bleibt 2026 in Betrieb - OB drückt wegen Immobilienprojekten aufs Tempo
Stuttgart 21 wird Ende 2025 höchstens teilweise in Betrieb gehen können - wenn überhaupt. Klar ist jetzt auch: Der Kopfbahnhof wird laut Bahn auch ab Ende 2025 weiter genutzt werden.
Kinder dürfen auf der S21-Baustelle baggern
Außerdem werden die ersten Bahnsteige sichtbar und die Personenstege, also eine Art Fußgängerbrücke, auf denen Passagiere künftig zwischen den Gleisen wechseln können, überspannen die Bahnsteige. Für Kinder werden Kinderbagger, eine Kinder-Osterrallye sowie Stationen zum Malen geboten. Für die Baustellenbesichtigung gibt es zwei Eingänge: Der erste befindet sich in der Nähe des Bahnhofturms, der zweite in der Nähe der Stadtbahnhaltestelle Staatsgalerie.
Ende November 2023 wurde das letzte Stück des Dachs des neuen Tiefbahnhofs betoniert. Damit gilt der Rohbau des neuen Bahnhofs Stuttgart 21 als fertiggestellt.
Wo heute Gleise sind, soll neues Rosensteinquartier entstehen
Bei der Veranstaltung wird es auch Infostände zu verschiedenen Themen rund um Stuttgart 21 geben. Zum Beispiel informiert die Stadt Stuttgart über das geplante neue Rosensteinquartier, das in vielen Jahren auf der Fläche entstehen soll, wo heute noch die Gleise zum Kopfbahnhof verlaufen. Außerdem gibt es Infostände zum öffentlichen Nahverkehr in Baden-Württemberg.
S21-Gegner: "Ablenkungsmanöver"
Weil beim Projekt Stuttgart 21 noch immer viele Fragen offen sind, kritisieren Gegner die "Tage der offenen Baustelle" als Ablenkungsmanöver. "Offensichtlich versucht man mit der Ausstellung der Ästhetik von Kelchstützen und technischer Superlative die Aufmerksamkeit des Publikums von den immer unübersehbareren strukturellen Schwächen des Projekts abzulenken", teilt Martin Poguntke vom "Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21" mit.
Es fordert, auf den Tiefbahnhof ganz zu verzichten. "In vielen Städten werden unterirdische Güterlogistiksysteme diskutiert. In Stuttgart wäre mit den S21-Tunneln die dafür notwendige Infrastruktur bereits vorhanden, und oberirdisch könnten Autostraßen zurückgebaut werden", schlägt das Bündnis als alternative Nutzung der bereits gebauten Infrastruktur vor.
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