Schwerer Landfriedensbruch und weitere Delikte

Nach Eritrea-Ausschreitungen in Stuttgart: Ermittlungen in 245 Fällen

Stand
Autor/in
Frederike Hagedorn

Im Zusammenhang mit den Ausschreitungen bei einer Eritrea-Veranstaltung in Stuttgart wurden im September Hunderte Tatverdächtige vorläufig festgenommen. Die Ermittlungen dauern an.

Nach den Ausschreitungen bei einer Eritrea-Veranstaltung im September ermittelt die Stuttgarter Polizei weiter gegen eine Vielzahl von Tatverdächtigen. Wie das Polizeipräsidium Stuttgart am Dienstag mitteilte, seien mittlerweile die Personalien von 245 Personen aufgenommen worden, die an den Ausschreitungen beteiligt gewesen sein sollen. Der Staatsanwaltschaft wurden die ersten Fälle übermittelt.

Ermittlungen ziehen sich - weitere Verfahren sollen folgen

Insgesamt gehe es nur langsam voran, da die Ermittlungsarbeiten sehr aufwendig seien. Bei jedem einzelnen Verdächtigen müsse überprüft werden, ob und welcher Straftat er sich möglicherweise schuldig gemacht habe. Grundsätzlich gehe es um schweren Landfriedensbruch, gefährliche Körperverletzung, tätliche Angriffe gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung, teilte das Polizeipräsidium Stuttgart mit. Es sei damit zu rechnen, dass es in den nächsten Monaten weitere Verfahren geben werde, so die Stuttgarter Staatsanwaltschaft.

Hintergrund: Ein politischer Konflikt unter Eritreern

Hintergrund der Ausschreitungen in Stuttgart ist ein politischer Konflikt unter Eritreern. Bei den Ausschreitungen in Stuttgart trafen zwei Gruppierungen von Eritreern aufeinander, die verfeindet sind. Die Demonstranten warfen den Veranstaltern vor, das diktatorische Regime in dem afrikanischen Land zu unterstützen. Gewaltsame Ausschreitungen gab es deshalb schon bei ähnlichen Veranstaltungen in Gießen, aber auch in Stockholm oder Tel Aviv.

Bereits einen Tag nach den Vorkommnissen in Stuttgart hatte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) angekündigt, dass der Rechtsstaat die Ausschreitungen durch gewalttätige Eritreer-Gruppierungen nicht tatenlos hinnehmen werde. 31 Einsatzkräfte waren damals verletzt worden.

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