Unter den Oscar-Gewinnern ist auch ein Tonmeister aus Stuttgart. Er hat an einer Doku über den russischen Oppositionellen Alexej Nawalny mitgearbeitet, der in Los Angeles gewonnen hat.
Bei der Oscar-Verleihung in der Nacht zum Montag haben deutsche Filme zahlreiche Preise gewonnen. Neben dem Film "Im Westen nichts Neues", der insgesamt vier Oscars gewann, wurde der Film "Nawalny" als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. An der Produktion war auch der Tontechniker Marcus Vetter beteiligt, der in Welzheim (Rems-Murr-Kreis) geboren wurde und in Stuttgart wohnt.
"Für uns ist das eine Verlängerung der Lebensversicherung für Alexej", sagte Marcus Vetter am Morgen nach der Oscar-Verleihung im SWR Hörfunk. Je mehr über Alexej Nawalny berichtet werde, desto geringer sei die Wahrscheinlichkeit, dass ihm etwas passiert.
Nawalny sitzt derzeit in einem sibirischen Gefängnis. Er gilt als einer der bekanntesten Kritiker Wladimir Putins. Die Dokumentation über ihn wurde im Schwarzwald gedreht, während er sich dort von den Folgen eines gefährlichen Giftanschlags erholte. Der Film thematisiert auch Nawalnys anschließende Festnahme.
Große Anspannung vor der Verleihung
Marcus Vetter war als Filmtonmeister an der Produktion der Dokumentation beteiligt und ist zur Oscar-Verleihung nach Los Angeles gereist. Die Anspannung war groß und umso größer die Erleichterung, schildert der gebürtige Welzheimer.
Nawalnys Frau Yulia sagte in ihrer Dankesrede bei der Oscar-Verleihung: "Alexej, ich träume von dem Tag, an dem du und unser Land frei sein werden. Bleib stark." Für Marcus Vetter war das ein rührender Moment, sagte er dem SWR. Und im Hinblick auf die Feiern im Anschluss an die Verleihung: "Das ist was, was ich so schnell nicht mehr erleben werde, deshalb genieße ich das alles".