Die Stuttgarter Oper

Zwischennutzung während der Sanierung

Oper Stuttgart: Entwurf für Ausweichspielstätte vorgestellt

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Wie soll das Interimsgebäude an den Wagenhallen für die Oper in Stuttgart aussehen? Das haben Stadt, Land und die Württembergischen Staatstheater am Dienstag bekanntgegeben.

Der Betrieb der Oper und des Stuttgarter Balletts soll während der mehrjährigen Sanierung in einer Ausweichspielstätte in der Nähe der Wagenhallen stattfinden. Gewonnen hat das Gebäudekonzept der Stuttgarter a+r Architekten und der niederländischen NL Architects. Das gab am Dienstag die Jury des europaweit ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs bekannt. Die Sieger setzten sich gegen 19 Konkurrenten durch.

Nach der Sanierung des eigentlichen Operngebäudes könnte die Spielstätte der Interimsoper abgebaut und verkauft werden. Deswegen soll sie auch vorrangig aus Holz gebaut werden. Es wäre aber genauso möglich, das Gebäude als zusätzliche Theaterspielstätte zu erhalten. Diese beiden Möglichkeiten nannte die Stadt Stuttgart bei der Präsentation am Dienstag.

Übergangs-Oper kostet 224 Millionen Euro

Die Baukosten für die Übergangs-Oper an den Wagenhallen soll nach Angaben der Stadt 224 Millionen Euro betragen. "Für uns gilt nach wie vor: Die Sanierung, Modernisierung und Erweiterung der Württembergischen Staatstheater ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für die Kultur im Lande Baden-Württemberg", sagte Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU).

"Das Signal ist: Jetzt geht‘s los!"

Gewinnerentwurf: Interimsbau für die Stuttgarter Oper
Der Siegerentwurf für den Interimsbau steht fest. Es soll ein offener Bau mit viel Glas, Holz und Stahl sein, der in der Nähe der Wagenhallen stehen wird.

Die Landesregierung habe ein großes Interesse, dass es jetzt mit der Sanierung der Oper vorangehe, äußerte sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Rande der Regierungspressekonferenz am Dienstag. "Ich denke, mit dieser Interimslösung an den Wagenhallen ist jetzt dazu ein guter Schritt gemacht." Zur Frage der Kosten sagte Kretschmann nur: "Naja, die Kosten hängen ja immer mit den notwendigen Vorgaben zusammen. Aber grundsätzlich ist klar, dass das gemacht werden muss."

Für die weitere Planung des Interimsstandorts werden nun in den kommenden Monaten die Vergabeverfahren durchgeführt. Darüber hinaus erarbeite die Stadt derzeit den Bebauungsplan und bereite die Erschließung des Gebiets vor.

Das Modell für die geplante Interimsoper
Die Interimsoper soll aus mehreren Gebäudeteilen bestehen: der eigentlichen Spielstätte mit Bühne und weiteren Gebäuden für Verwaltung und Produktion.

Baubeginn Mitte 2025

Mitte 2025 sollen dann die Vorbauarbeiten für die Interims-Oper an den Wagenhallen beginnen, teilte die Stadt Stuttgart mit. In einem nächsten Schritt beginne dann der Planungswettbewerb für die Sanierung des Operngebäudes am Eckensee.

Bei der Maker City handelt es sich um das Areal um die Wagenhallen.
Bei der Maker City handelt es sich um das Areal um die Wagenhallen. Es grenzt an die Stadtteile Auf der Prag, Nordbahnhof, Weissenhof, Mönchhalde und Am Pragfriedhof.

Ausweichspielstätte zukünftig Teil des Rosenstein-Quartiers

Ein Teil der Ausweichspielstätte soll laut Auskunft der Stadt nach der Interimsnutzung durch die Württembergischen Staatstheater als Teil eines neuen Stadtquartiers "Maker City" weitergenutzt werden - und ist damit auch ein Teil des neuen Stadtteils Rosenstein-Quartier hinter dem Hauptbahnhof. Dieses wird im Zuge von Stuttgart 21 neu erschlossen. Die "Maker City" soll ein Pilotprojekt für die Einheit von Kulturproduktion, Wohnen und Arbeiten in der Stadtplanung sein.

Geplanter Spielbeginn im Jahr 2029

Die Pläne sehen vor, dass die Interimsoper Ende 2028 an die Württembergischen Staatstheater übergeben wird. Die ersten Aufführungen sollen dann in der Saison 2029/30 stattfinden.

Mehrheit eines Bürgerforums wollte an Paketpostamt festhalten

Nach Bekanntgabe der Sanierungsbedürftigkeit des Littmannbaus im Jahr 2017 wollten die Württembergischen Staatstheater eigentlich für die fünf Jahre Sanierungszeit vorübergehend in das Paketpostamt am Rosensteinpark ziehen. Das Paketpostamt war auch nach 2017 noch als Interimsoper im Gespräch: Für diesen Standort hatte sich ebenso ein Bürgerforum 2020 ausgesprochen.

Standort jetzt 108 Millionen Euro teurer als der erstgewählte

Doch zur Ertüchtigung des Paketpostamtes als Ausweichspielstätte wären die Kosten zu hoch gewesen. Eine Taskforce prüfte daraufhin 17 mögliche andere Standorte, bevor der damalige Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) schließlich das geeignete Baufeld an den Wagenhallen für die Interimsoper bekanntgab. Allerdings liegen die Kosten für die Erschließung hier jetzt 108 Millionen Euro über den Kosten für das Paketpostamt vor fünfeinhalb Jahren.

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