Nach den tödlichen Schüssen im Mercedes-Werk in Sindelfingen hat dort am Montagnachmittag eine Schweigeminute stattgefunden. Für Mitarbeitende der betroffenen Halle gab es eigene Gedenkveranstaltungen.
Am Montagnachmittag hat der Autobauer Mercedes-Benz mit einer Schweigeminute der beiden Männer gedacht, die am vergangenen Donnerstag durch Schüsse getötet wurden. Die beiden 44-Jährigen waren über eine Fremdfirma bei Mercedes in der Werkshalle 56 in Sindelfingen (Kreis Böblingen) tätig gewesen. Für das Personal aus dieser Halle habe es laut Mercedes-Benz jeweils vor Beginn der Schicht eine eigene Gedenk- und Informationsveranstaltung geben, also morgens und am Mittag.
Mercedes ruft zu Schweigeminute auf
Im Sindelfinger Werk arbeiten etwa 35.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch an anderen Standorten konnte die Belegschaft nach Angaben von Mercedes an der Schweigeminute teilnehmen. An dem Gedenken nahmen auch Vorstandsvorsitzender Ola Källenius und Vertreter der Logistikfirma, bei der die beiden Opfer gearbeitet hatten, teil. Am Samstag hatte in der Sindelfinger Ditib-Moschee bereits ein Trauergebet für die Opfer stattgefunden.
Anteilnahme vor Moschee Trauergebet nach tödlichen Schüssen im Mercedes-Werk Sindelfingen
Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Männer im Mercedes-Werk in Sindelfingen haben sich der Polizei zufolge rund 1.000 Menschen an der örtlichen Ditib-Moschee zu einem Trauergebet
versammelt.
Särge in die Türkei ausgeflogen
Mercedes-Benz hatte die Produktion in Sindelfingen nach der Tat am Donnerstag bis einschließlich Sonntag gestoppt. Unterdessen wurde nach Angaben der örtlichen Ditib-Gemeinde eines der Opfer beigesetzt. Der Sarg mit dem Leichnam sei bereits am Samstag zusammen mit der Familie in die Türkei geflogen worden, sagte ein Moschee-Sprecher am Montag. Die Beerdigung habe am Sonntagnachmittag stattgefunden. Die Leiche des zweiten Opfers sollte demnach am Montag in die Türkei überführt werden, die Beisetzung finde voraussichtlich am Dienstag statt.
Mutmaßlicher Schütze schweigt
Über das Motiv des mutmaßlichen Täters gibt es bislang noch keine Informationen. Der 53-jährige Türke sitzt in Untersuchungshaft. Er schweigt zu den Vorwürfen. Die Staatsanwaltschaft teilte dem SWR am Montag auf Nachfrage mit, derzeit werteten die Ermittlerinnen und Ermittler seine Kommunikation aus. Außerdem würden Zeugen vernommen.