Der Stuttgarter Automobilzulieferer Bosch will Teile eines Chipherstellers aus den USA übernehmen. Damit will Bosch sein Halbleiter-Geschäft für die Produktion von E-Autos ausweiten.
Der Automobilzulieferer Bosch will sein Geschäft mit Halbleitern ausweiten - und plant dafür Teile des Chipherstellers TSI Semiconductors zu übernehmen. Bosch und die US-Firma haben eine entsprechende Vereinbarung getroffen, wie das Unternehmen am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Zu finanziellen Einzelheiten der Transaktion sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Übernahme muss demnach noch genehmigt werden. Bosch rechnet damit, dass der Kauf noch in diesem Jahr abgeschlossen werden kann.
Bosch investiert rund 1,4 Milliarden Euro
TSI Semiconductors mit Sitz in Kalifornien hat 250 Beschäftigte. Das Unternehmen entwickelt und produziert bislang in hohem Volumen Chips aus Silizium, auch für die Autoindustrie. Bosch will die Fertigung künftig auf für E-Autos benötigte Siliziumkarbid-Halbleiter umrüsten - und dafür rund 1,4 Milliarden Euro investieren.
Durch diese besonderen Halbleiter lassen sich E-Autos schneller laden und haben eine höhere Reichweite. Laut Bosch führt der weltweite Boom und der Hochlauf der Elektromobilität zu einem enormen Bedarf an diesen speziellen Halbleitern. Der Markt für Siliziumkarbid-Chips wächst Bosch zufolge im Jahresschnitt um mehr als 30 Prozent. Ab dem Jahr 2026 will Bosch dann in dem neuen Werk in Roseville in den USA produzieren.
Halbleiter-Produktion wird bereits in Reutlingen erweitert
"Mit der Ausweitung unserer Halbleiteraktivitäten nach Übersee stellen wir uns in einem wichtigen E-Automarkt auch lokal schlagkräftig auf", erklärte Markus Hein, der Vorsitzende des Bosch Unternehmensbereichs "Mobility Solutions", am Mittwoch zur anstehenden US-Investition.
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Im größten Bosch-Halbleiterwerk in Reutlingen, das derzeit massiv erweitert wird, produziert Bosch bereits die Siliziumkarbid-Chips, neben anderen Halbleitern. Mit dem neuen Werk im kalifornischen Roseville will Bosch in Zukunft die Eigenproduktion dieser speziellen Halbleiter erhöhen und sich dadurch unabhängiger von Zulieferern und anderen Schwankungen machen. Bis 2027 soll das Produktionsvolumen des neuen US-Standorts laut einem Sprecher mit dem in Reutlingen vergleichbar sein.