Mehr als 20.000 betroffene Mitarbeitende

Aus für Verbrenner: Bosch-Betriebsrat fordert Arbeitsplatz-Zusagen

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In der EU sollen ab 2035 keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden. Beim weltweit größten Autozulieferer Bosch sorgt das für Unruhe.

Weil der Bosch-Betriebsrat befürchtet, dass die Zukunft der Antriebstechnik beim Konzern nicht mehr in Deutschland stattfindet, hat er sich am Dienstag an die Beschäftigten gewendet. "Das Aus des Verbrenners im Jahr 2035 rückt immer näher. Wir fordern daher eine klare Zusage zum Erhalt der industriellen Arbeitsplätze", erklärte Betriebsratschef Frank Sell. Hintergrund ist, dass in der EU ab 2035 voraussichtlich keine Neuwagen mit Verbrennungsmotoren mehr zugelassen werden dürfen.

IG Metall kritisiert schleichenden Stellenabbau

Die Pläne sorgen in der Region Stuttgart für Unruhe - auch bei Bosch und dessen Geschäftsbereich Powertrain Solution, wo es um Antriebstechnik geht. Mit Feuerbach, Waiblingen, Schwieberdingen befinden sich gleich drei der neun betroffenen deutschen Bosch-Standorte in der Region. Der Bosch-Betriebsrat rechnet für die Zukunft nicht zwangsläufig mit Entlassungen: Auch ein allmählicher Abbau sei möglich, erklärte ein IG Metall-Vertreter dem SWR.

Über 2.000 Jobs habe es in den letzten Jahren schon gekostet, dass Stellen einfach nicht mehr besetzt worden seien. Dabei läuft nicht nur die Produktion für konventionelle Motorentechnik aus. Im E-Antrieb-Bereich wird zugleich auch aufgestockt. Aber das finde eben weniger in Deutschland statt, sondern beispielsweise in Osteuropa, so die IG Metall.

Bosch-Standort
EU-Pläne für den Verbrennungsmotor sorgen bei Bosch-Beschäftigten für Unruhe.

Bosch: Investieren auch in Feuerbach

Die Bosch-Geschäftsführung bestreitet nicht, dass Standorte in Osteuropa, aber auch in den USA ausgebaut worden sind - aber das gehe nicht zulasten der deutschen Standorte, teilte sie mit. Das Unternehmen verweist darauf, man investiere sogar überwiegend hier, unter anderem auch in Stuttgart-Feuerbach. Von rund 3,9 Milliarden Euro an Investitionen 2021 sei der größte Teil nach Deutschland geflossen.

Es gebe eine Qualifizierungsoffensive, um rund 23.000 Beschäftigte von Mobility Solutions fit für digitalisierte Arbeit zu machen, teilt der Konzern mit. Beim Abbau von Arbeitsplätzen ohne betriebsbedingte Kündigungen setzt Bosch auf einzelne Standort-Vereinbarungen und eine entsprechende Beteiligung. Gesamtbetriebsratschef Sell fordert dagegen eine Vereinbarung für alle deutschen Standorte.

SWR-Reporter Fabian Ziehe über die Bosch-Betriebsversammlungen:

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