Die Deutsche Bahn hat am Montag ihr Ersatzkonzept für den zweiten Teil der Streckensperrungen zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen vorgestellt. Dieses gilt ab 12. Mai.
Für mindestens vier Wochen werden zwischen den beiden Bahnhöfen Stuttgart-Bad Cannstatt und Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) keine Züge fahren. Dieses Ersatzkonzept, das die Deutsche Bahn (DB) am Montag bekannt gab, soll für die zweite Phase der Ausbauarbeiten zum digitalen Bahnknoten zwischen dem 12. Mai und Ende Juli gelten.
Die Änderungen ab dem 12. Mai im Einzelnen
Das heißt konkret: Die S-Bahnen der Linie 2 und 3 enden ab dem 12. Mai vorzeitig an den Bahnhöfen Bad Cannstatt beziehungsweise Waiblingen. Im Fünf-Minuten-Takt sollen dann Busse als Ersatz zwischen Waiblingen, Bad Cannstatt und dem Stuttgarter Hauptbahnhof fahren. Dafür werden insgesamt rund 80 Busse mit 240 Fahrern eingesetzt.
Die Regionalzüge, die aus Schwäbisch Hall, Crailsheim oder Nürnberg nach Stuttgart fahren, werden ab Backnang über Marbach und Ludwigsburg umgeleitet. Da die Züge auf dieser Umleitungsstrecke Platz brauchen, entfallen zwischen Backnang und Marbach die Züge der S-Bahn-Linie 4 - auch dort fahren dann zusätzlich Busse.
Nur eine Verbindung im Fernverkehr entfällt
Bei den Fernverkehrszügen entfällt der Intercity von Nürnberg über Stuttgart nach Karlsruhe. Alle anderen Verbindungen im Fernverkehr sollen wie gewohnt bedient werden können, so die DB.
Verband Region Stuttgart mit Ersatzkonzept zufrieden
Was unter den gegebenen Umständen von allen Partnern erarbeitet wurde, sei eine gute Leistung und vor allem eine gute Zusammenarbeit gewesen, heißt es vom Verband Region Stuttgart. "Das ist natürlich ein Einschnitt, wenn die S-Bahn mehrere Wochen zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen gar nicht fährt", so Thomas Bopp, Vorsitzender des Verbands Region Stuttgart. "Aber die Bahn hat sich wirklich Mühe gegeben, ein Ersatzkonzept auf die Beine zu stellen."
Straßenbauarbeiten werden im Zeitraum der Sperrungen reduziert
Das Landesverkehrsministerium teilte mit, dass in den betroffenen Bereichen Baustellen auf den Straßen in diesem Zeitraum so gut es geht vermieden werden sollen, um den Schienenersatzverkehr mit Bussen möglichst wenig zu behindern. Eine Sensibilisierung der Straßenbaubehörden habe für Abschnitte der Bundesstraßen 10, 14, 29 und 313 stattgefunden. Im Zeitraum vom 21. April bis 29. Juli sollen die Straßenbauarbeiten weitestgehend in verkehrsärmere Zeiten außerhalb des Berufsverkehrs verlegt werden, so das Ministerium.
Arbeiten dauern insgesamt bis Ende des Jahres
Die Arbeiten und Sperrungen im Zuge der Digitalisierung der Bahnstrecke Bad Cannstatt-Waiblingen hatten am Freitag begonnen und dauern insgesamt bis Ende Juli an. Fernverkehrszüge fahren die Landeshauptstadt teilweise nicht mehr an, auch Regionalzüge und die S-Bahnen sind betroffen. Die Arbeiten sind in zwei Phasen unterteilt. In der ersten Phase gibt es auf der Strecke Bad Cannstatt-Waiblingen vor allem bei den Regionalzügen Einschränkungen; S-Bahnen fahren im 30-Minuten-Takt.
Im zweiten Halbjahr sollen dann Kabel für die Digitalisierung auf den Strecken im Bereich Vaihingen / Flughafen / Böblingen verlegt werden.
Mehr zu den S21-Streckensperrungen
Digitaler Bahnknoten und Stuttgart 21 Bauarbeiten der Bahn beginnen: Sperrungen und Notfallfahrpläne
Im Großraum Stuttgart greifen jetzt die ersten kurzfristig von der Bahn angekündigten Einschränkungen. Für die Bauarbeiten an einem digitalen Bahnknoten kommt es zu Zugausfällen.