Das Verkehrsministerium hat angekündigt, manche geplante Sanierungen an Landesstraßen und Brücken in BW zu verschieben. Grund sind die Hochwasserschäden, die behoben werden müssten.
Wegen der heftigen Starkregenfälle Ende Mai und Anfang Juni werden manche Landesstraßen und Brücken in Baden-Württemberg erst einmal nicht weiter saniert. Das hat das Verkehrsministerium am Montag mitgeteilt. Das Hochwasser hatte in Teilen Baden-Württembergs zu Überschwemmungen geführt und auch an Landesstraßen erhebliche Schäden verursacht.
Um die Hochwasserschäden zu beseitigen und längere Sperrungen zu vermeiden, sind nach Angaben des Verkehrsministeriums umfangreiche Bauarbeiten erforderlich. Der Investitionsbedarf betrage rund 50 Millionen Euro. Daher müssten Arbeiten aus dem aktuellen Sanierungsprogramm um mindestens ein Jahr verschoben werden, etwa die Instandsetzung der Jagstbrücke bei Mulfingen-Heimhausen im Hohenlohekreis.
Ursprünglich sollten noch in diesem Jahr 180 Sanierungsmaßnahmen begonnen werden. Die Landtags-FDP kritisiert die Verschiebung. Dies verdeutliche, dass für den Erhalt der Landesstraßen zu wenig Geld vorhanden sei.
So hoch ist der Sanierungsbedarf bei Landesstraßen
Die Straßenbauverwaltung hat den Sanierungsbedarf für Brücken und Landstraßen in Baden-Württemberg auf rund 1,8 Milliarden Euro ermittelt. Seit 2011 setzt die Landesregierung auf den Erhalt und die Sanierung von Straßen, statt sie auszubauen oder gar neu zu bauen. 166 Millionen Euro waren 2023 dafür eingeplant. Für Neu- und Ausbauten von Landesstraßen in Baden-Württemberg sind lediglich knapp 50 Millionen Euro vorgesehen.