Laut einer Studie gibt es in Baden-Württemberg viel zu wenige Sozialwohnungen. Um bedürftige Menschen unterzubringen, zahle der Staat oft mehr als die ortsübliche Vergleichsmiete.
In Deutschland gibt es zu wenige Sozialwohnungen - besonders groß ist der Mangel unter anderem in Baden-Württemberg. Zu dem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Pestel-Institutes, dass entsprechende Untersuchungen für Kommunen und andere Auftraggeber macht.
Ein Bündnis aus Mieterbund, Baugewerkschaft sowie Sozial- und Branchenverbänden hat deshalb am Dienstag deutlich mehr Wohnungen für Menschen mit kleinem Einkommen gefordert. Allein in Baden-Württemberg müssten mehr als 200.000 Sozialwohnungen gebaut werden, um auf den Stand von 2007 zu kommen.
Staat zahlt allein in BW mehrere Millionen zu viel
Eine Folge des Mangels laut der Studie ist, dass der Bund für bedürftige Haushalte in 10 Landkreisen in Baden-Württemberg sowie in den Städten Stuttgart und Freiburg mehr als die ortsübliche Vergleichsmiete zahlt.
Der Hintergrund: Bei Bürgergeld-Empfängern übernimmt der Staat in der Regel die Kosten der Unterkunft. Und wer ein kleines Einkommen hat, kann einen Zuschuss beantragen für die Wohnung: das Wohngeld.
Studie: Durchschnittsmiete geringer als Zahlungen des Staates
Beispielsweise beträgt die Durschschnittsmiete im Landkreis Esslingen, Ludwigsburg oder im Rems-Murr-Kreis 8,60 Euro pro Quadratmeter. Tatsächlich zahlt der Staat bei den Wohnungszuschüssen in diesen Kreisen aber 9,86 Euro pro Quadratmeter. In Stuttgart oder Freiburg sind die Unterschiede noch drastischer. Insgesamt kommen da mehrere Millionen Euro zusammen.
Um bedürftigen Haushalten das Wohnen überhaupt noch zu ermöglichen sei der Staat mittlerweile gezwungen, stetig steigende Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt zu akzeptieren, heißt es in der Studie.
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