Die Erzeugerpreise in Deutschland sind stärker gefallen wie lange nicht mehr - vor allem wegen sinkender Preise im Energiesektor. Welche Auswirkungen hat das auf Verbraucher?
Die Erzeugerpreise sind im letzten Jahr so stark gefallen wie seit 2009 nicht mehr. In der Statistik werden die Preise für Produkte geführt, bevor sie weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Besonders die Energiepreise sind dabei gesunken, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Insgesamt verlangten Hersteller 2,4 Prozent weniger als noch 2022. Nachdem die Erzeugerpreise besonders durch den Krieg in der Ukraine angestiegen sind, fielen sie im vergangenen Jahr wieder.
Erzeugerpreise wirken sich tendenziell auf Verbraucherpreise aus
Besonders stark sanken dabei die Erzeugerpreise im Energiesektor. Im Dezember 2023 waren die Preise um rund 24 Prozent niedriger als im Vorjahr. Besonders für Strom, Erdgas und leichtes Heizöl haben die jeweiligen Produzenten weniger Geld verlangt.
Die Entwicklung der Erzeugerpreise wirkt sich tendenziell auch auf Verbraucherpreise aus. Ökonomen rechnen damit, dass sie weiter sinken - und Deutschland sich wieder einer Inflationsrate von zwei Prozent nähern könnte.
Strom könnte für Endkunden bald teurer werden
Im Hinblick auf die Energiepreise könnte es für Verbraucherinnen und Verbraucher in den kommenden Monaten allerdings teurer werden. "Für die nächsten zwei Quartale gibt es Signale, dass die Preise wieder steigen könnten", sagt Matthias Bauer von der Verbraucherzentrale in Baden-Württemberg. Grund dafür sei unter anderem, dass die Gebühren für die Netzentgelte steigen. Die staatliche Unterstützung dafür fällt künftig weg.
Für manche Endkundinnen und -kunden könnte sich ein Wechsel des Stromanbieters lohnen. "Wer noch bei über 40 Cent je kWh liegt, sollte sich einen anderen Anbieter suchen", sagt Bauer. Wichtig sei zu beachten, wie viel man aktuell zahle und wie lange die Vertragslaufzeit sei. Zudem sei nicht jeder Stromanbieter seriös. "Wenn man sich einen konkreten Anbieter ins Auge gefasst hat, sollte man im Internet prüfen,welche Erfahrungen andere gemacht haben. Da sieht man schnell, welche Anbieter problematisch sind", rät Bauer.