Am Wochenende ist es in Baden-Württemberg deutlich kälter geworden. Zuvor gab es aber nochmals 30 Grad. Wie die Aussichten für den Rest des Monats sind, erklärt ein Wetterexperte.
Der Oktober 2023 war bislang ungewöhnlich warm - viele Menschen hatten das Gefühl, der Sommer gehe einfach weiter. Damit ist es jetzt erst mal vorbei - denn die für das Wochenende angekündigte Kaltfront hat Baden-Württemberg erreicht, der Herbst ist da.
Laut dem SWR-Wetterexperten Gernot Schütz fallen die Temperaturen ab dem Wochenende in der Nacht auf Tiefstwerte von drei bis vier Grad, tagsüber werden nur noch Höchstwerte von zehn bis 14 Grad erreicht. "Es wird danach sicher auch nochmal wärmer, aber solche Temperaturen wie am Donnerstag und Freitag wird es wohl erst mal nicht mehr geben", sagt Schütz. Bis zur Mitte der kommenden Woche sei mit Temperaturen unter der 15 Grad-Marke zu rechnen.
Die Wetteraussichten von Freitagabend:
Milde Temperaturen Ende Oktober möglich
Noch kälter könnte es bis zum 23. Oktober werden - dann könnten die Höchsttemperaturen tagsüber nur noch fünf bis zehn Grad erreichen. "Zum Monatsende hin könnte das Wetter aber nochmal milder werden", meint Schütz, Höchstwerte in Richtung 20 Grad seien dann wieder möglich.
Fest steht allerdings: Wer in Baden-Württemberg jetzt noch kälteempfindliche Pflanzen im Freien stehen hat, sollte diese schleunigst nach drinnen holen, denn in der Nacht fallen die Temperaturen ab Samstag auf deutlich unter zehn Grad.
Wetterexperte: Oktober bisher zu warm
Statistisch gesehen war es im ersten Oktoberdrittel (Stand 11. Oktober) bei einer Abweichung von 2,4 bis 3,6 Grad über der Norm bisher zu warm. "Im vergangenen Jahr war es auch zu warm", so Schütz, "die Temperaturen lagen im Mittel bei 12,5 Grad, also 3,3 bis 3,9 Grad zu warm. Zu kalt war es im Oktober zuletzt in den Jahren 2015 und 2016.
"Aber eigentlich bräuchten wir Regen", sagt Schütz. In Baden-Württemberg sei es aktuell viel zu trocken. "Am Samstag soll zwar etwas runterkommen, aber das bleibt vorerst wohl eher eine einmalige Sache", so die Einschätzung des Wetterexperten.
Temperaturrekord im Süden von Baden-Württemberg
Vor dem Regen war es am Freitag aber in Deutschland so heiß wie noch nie für Mitte Oktober: In Rheinfelden (Kreis Lörrach) und Müllheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) wurden nach vorläufigen Angaben die bislang höchsten Temperaturen der zweiten Oktoberdekade seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 gemessen. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) bestätigte, wurden an beiden Stationen Temperaturen von 30,1 Grad aufgezeichnet.
Damit wurde der deutschlandweite Dekadenrekord für Mitte Oktober geknackt: Das bedeutet, dass es zwischen dem 11. und 20. Oktober in Deutschland noch nie so warm war wie am Freitag. Bislang stand diese Marke bei 28,9 Grad in Bad Reichenhall in Bayern (15. Oktober 2000).