Ausgefallene Unterrichtsstunden wegen Krankheit oder aufgrund fehlender Lehrkräfte: Baden-Württemberg will etwas gegen den Lehrermangel tun. Erste Details sind nun bekannt.
Nach den Weihnachtsferien hat am Montag für mehr als eine Million Schülerinnen und Schüler in Baden-Württemberg wieder der Unterricht begonnen. Auch der Lehrermangel an den Schulen wird im neuen Jahr wohl weiter ein großes Thema bleiben. Dem will das Kultusministerium mit Programmen für Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern begegnen.
Bis zu 300 neue Lehrkräfte über Direkteinstieg
Die Herausforderung sei bekannt, deshalb suche man weitere Verbesserungsmöglichkeiten, so ein Sprecher des Kultusministeriums auf SWR-Anfrage. In diesem Schuljahr seien 2.700 Lehrkräfte als Seiteneinsteiger ohne abgeschlossenes Lehramtsstudium befristet eingestellt worden. An den beruflichen Schulen könne man pro Jahr 200 bis 300 neue Lehrerinnen und Lehrer über den Direkteinstieg gewinnen, mit Berufsabschluss und mehrjähriger Erfahrung.
Auch von anderer Seite hofft das Kultusministerium auf Unterstützung an den Schulen im Land. 500 Pensionäre sollen aus dem Ruhestand geholt werden und wieder aushilfsweise unterrichten. Im Landeshaushalt ist außerdem Geld für 500 neue Lehrerinnen und Lehrer vorgesehen. Die werden allerdings erst zum kommenden Schuljahr eingestellt, bringen aktuell also noch keine Entlastung.
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Lehrerverband VBE fordert mehr Quereinsteiger im Lehrerberuf
Der Verband Bildung und Erziehung hatte vergangene Woche ein Konzept für Quereinsteiger an den Schulen gefordert. Man müsse Kompromisse eingehen bei der Ausbildung von der Pädagoginnen und Pädagogen, so der Verband. Vor allem Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern müsse der Weg ins Lehrerzimmer ermöglicht werden, wenn dies auf qualitativ hochwertige Weise gelänge.
"Es ist wichtig, sich von der Idee zu verabschieden, dass wir den Unterricht nur noch mit vollausgebildeten Lehrkräften absichern können, leider", sagte der Landes- und Bundesvorsitzende des Verbands, Gerhard Brand. Studierende müssten zudem stärker unterstützt werden, um einen Abbruch des Lehramtsstudiums zu verhindern.
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