Zu wenige Toiletten für die Polizei bei der EM und die Verpflegung "unzureichend" - so die Kritik der Gewerkschaften. Nun wurde nachgebessert, doch Unzufriedenheit besteht weiter.
Nach der Kritik an der Essensversorgung und zu wenigen Toiletten für die Einsatzkräfte während der Fußball-EM in Stuttgart hat es Nachbesserungen gegeben. Dies bestätigte das baden-württembergische Innenministerium auf SWR-Anfrage. Beim ersten Vorrundenspiel in Stuttgart sei klar geworden, dass die vorhandenen Toiletten nicht ausreichen.
Mehr Toiletten, Verpflegung kann nachbestellt werden
Daher sind laut Innenministerium auf dem Parkplatz am Cannstatter Wasen zwölf mobile Toilettenhäuschen nachgeliefert worden - mit Sichtschutz und Ablagemöglichkeit für die Schutzausrüstung. Die Deutsche Polizeigewerkschaft hält trotz der Nachbesserungen an ihrer Kritik fest. Gewerkschaftschef Ralf Kusterer sprach gegenüber dem SWR von unprofessioneller Planung. Er frage sich, warum es nicht von vornherein mobile Toilettenwagen gegeben hat. So sei das bei einem vom Polizeipräsidium Stuttgart so lange geplanten Einsatz "völlig inakzeptabel", äußerte Kusterer gegenüber dem SWR.
Auch beim Essen wurde nachgebessert. Inzwischen gibt es Nachtverpflegung und wer noch Hunger hat, kann Essen nachbestellen. 7.100 Polizisten und Polizistinnen wurden bei den drei EM-Spielen in Stuttgart bisher eingesetzt, laut Innenministerium wurden 9.800 Lunchpakete ausgegeben. Das bedeutet: Jeder dritte Beamte hat nachgeordert.
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Die Deutsche Polizeigewerkschaft hat die Verpflegung für die Einsatzkräfte während der Fußball-EM in Stuttgart als mangelhaft kritisiert. Es gebe außerdem zu wenige Toiletten.
Versorgung bei WM 2006 laut Gewerkschaft "viel besser"
Während der Weltmeisterschaft 2006 sei die Versorgung viel besser gewesen, hatte Kusterer bereits zuvor kritisiert. Damals habe es hinter dem Stadion eine Halle mit einer Verpflegungsmannschaft gegeben. "Das war hervorragend", so der Gewerkschaftschef im SWR. Auch beim Public Viewing seien die Einsatzkräfte versorgt worden.
Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Gundram Lottmann, hatte zudem betont, dass zehn bis zwölf Stunden im Einsatz ohne warmes Essen sehr unangenehm für die Einsatzkräfte seien. Die Lunchpakete, die die Einsatzkräfte für ihren Dienst ausgehändigt bekommen, bestehen den Gewerkschaften zufolge aus zwei Brötchen, zwei Schnittchen und einem Apfel.
Toilettenwagen aus Verzweiflung fast gewaltsam geöffnet
Beide Gewerkschaften hatten gleichfalls eine schlechte Versorgung mit zu wenig sanitären Einrichtungen beklagt. Kusterer berichtete davon, dass Einsatzkräfte in höchster Verzweiflung fast versucht hätten, einen Toilettenwagen gewaltsam zu öffnen. Die teilweise bereitgestellten Dixie-Klos würden auch von ankommenden Fans genutzt. Der hygienische Zustand sei abends meist nicht mehr zumutbar. Kusterer forderte daher die Bereitstellung von Toilettenwagen, die auch regelmäßig gereinigt werden müssten.
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