Die Zinsen für Immobilienkredite sind hochgeschossen und Bauen ist teuer - viele Menschen können sich kein Wohneigentum mehr leisten. Das wirkt sich laut einer neuen Analyse bei den Mieten aus.
Die Angebotsmieten sind einer neuen Analyse zufolge in Baden-Württemberg zuletzt weniger stark gestiegen als im Bundesschnitt. Das zeigen Daten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).
Flächenländer: geringste Mietenanstiege in BW, Sachsen und Hessen
Von Juli bis September 2022 kletterten die Mietpreise für Wohnungen und Häuser in Baden-Württemberg um durchschnittlich 4,4 Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum nach oben. Der Bundesschnitt lag demgegenüber bei plus 5,8 Prozent. Baden-Württemberg zählt mit dem Plus von 4,4 Prozent zu den Flächenländern mit den niedrigsten Aufschlägen neben Sachsen und Hessen. Ähnlich die Landeshauptstadt Stuttgart mit 2,4 Prozent plus. In bereits sehr teuren Städten fielen die Zuwächse der Studie zufolge geringer aus.
Neuer Mietspiegel So stark sind die Mieten in Stuttgart gestiegen
Für die Landeshauptstadt liegt ein neuer Mietspiegel vor. Erneut haben die Mieten viel stärker angezogen als im Landesschnitt.
Bundesweit steigen Mieten wieder stärker
In ganz Deutschland hat sich der Anstieg der Mieten im dritten Quartal 2022 nach einer Phase relativ moderater Zuschläge wieder beschleunigt. "Es zeigt sich, dass die Dynamik zunimmt", sagte IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer. Die Menschen suchten zunehmend Mietwohnungen, während einige Vermieterinnen und Vermieter offenbar wegen der hohen Inflation höhere Mieten ansetzten.
Miete statt Bauen wegen hoher Kreditzinsen und Inflation
Gestiegene Kreditzinsen, teures Bauen und die hohe Inflation machen Wohneigentum derzeit weniger erschwinglich. Viele Menschen weichen deshalb dem Institut der deutschen Wirtschaft zufolge auf den Mietmarkt aus. Auch habe die Zuwanderung mit den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine den Druck am Wohnungsmarkt erhöht.