Allein im August starben 14 Menschen beim Baden. Deutschlandweit war die Mehrheit der Verunglückten männlich. Was die häufigsten Ursachen sind und wo die meisten Unfälle passieren.
Bis zum Ende der Sommerferien sind in Baden-Württemberg in diesem Jahr 41 Menschen bei Badeunfällen gestorben. Das sind 8 mehr als im Vorjahreszeitraum, wie die Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG) mitteilte (Stand 10. September). Auch deutschlandweit schnellten die Todesfälle nach oben: Die DLRG verzeichnete in diesem Jahr bis zum Ende der Sommerferien 353 Todesfälle in Gewässern. Das sind 75 Opfer mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und zu diesem Zeitpunkt so viele wie seit fünf Jahren nicht (2019: 365).
Im heißen August gab es die meisten Toten
"Diese traurige Entwicklung zeichnete sich zur Mitte des Sommers bereits ab. Im heißen August sind dann nochmals deutlich mehr Menschen ertrunken als im Jahr davor", berichtete DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Dies gilt auch für Baden-Württemberg, wo es allein im August 14 Tote gab (2023: 6). Im Juni und Juli gab es jeweils 9 Badetote.
Wo ist das Baden gefährlich?
Die meisten Todesfälle zählte die DLRG in Baden-Württemberg in unbewachten Seen (22) und Flüssen (13).
Diese Altersgruppen sind besonders betroffen
Im Altersvergleich zeigt sich, dass die meisten Toten - insgesamt 10 - zwischen 31 und 40 Jahre alt waren. An zweiter Stelle mit 8 Toten ist die Altersgruppe 71 bis 80 Jahre. Über alle Altersklassen hinweg waren deutschlandweit 77 Prozent der tödlich Verunglückten männlich. In Baden-Württemberg waren unter den 41 Toten 30 Männer. "Die immer neuen Temperatur-Rekorde sind für den Körper sehr herausfordernd. Plötzlich auftretende Herz-Kreislaufprobleme sind im Wasser noch viel häufiger lebensbedrohlich", erklärte Vogt. Umso wichtiger sei es, bewachte Badestellen aufzusuchen und keinerlei Risiken einzugehen.
So viele Kinder ertranken in Deutschland
Deutschlandweit ertranken bis zum Ende der Sommerferien zwölf Kinder zwischen null und zehn Jahren (2023: 13). Damit sind Jungen und Mädchen zwar seltener vom Ertrinken betroffen, die DLRG sieht trotzdem Grund zur Sorge: Die Mehrheit der Kinder am Ende der Grundschulzeit könne nicht sicher schwimmen. "Wer das nicht mehr lernt, bleibt sein Leben lang am, auf und im Wasser gefährdet", so Vogt. Das zeigten viele Badeunfälle, die überdurchschnittlich häufig Nichtschwimmer und schlechte Schwimmer erlitten. Um das zu vermeiden, brauche es mehr Wasserflächen und qualifizierte Lehrkräfte sowie mehr politisches Engagement.
Was ist die DLRG?
Die DLRG ist eine private Wasserrettungsorganisation, die es sich nach eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht hat, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Die ehrenamtlich Aktiven klären über Wassergefahren auf, bringen Menschen das Schwimmen bei und bilden sie im Rettungsschwimmen aus. Zudem wachen fast 49.000 Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer jährlich 2,7 Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Sie engagieren sich darüber hinaus in der örtlichen Gefahrenabwehr und bilden Einheiten der rund 100 DLRG-Wasserrettungszüge für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Die DLRG zählt derzeit über 600.000 Mitglieder.
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