Rückblick: Was die Bundesgartenschau gebracht hat

Die BUGA23 hat Mannheim nachhaltig verändert

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Autor/in
Christian Scharff
Christian Scharff

Die Bundesgartenschau 2023 in Mannheim ist Geschichte, doch die Veranstaltung hat teilweise dauerhafte Spuren in der Stadt hinterlassen.

Die BUGA23 hat in Mannheim bleibende Spuren hinterlassen und die Stadt an einigen Stellen nachhaltig verändert. Das Wort nachhaltig hat hier gleich einen doppelten Sinn. Experten erwarten positive Auswirkungen auf das Klima. Außerdem wird es Schutzräume für Vögel und Eidechsen geben. Aber auch zwei Wohngebiete kommen hinzu. Zudem ist das Image der Stadt etwas aufgewertet worden, davon gehen Tourismus- und Marketingexperten aus.

BUGA23: Projekt Frischluftschneise

Anlass für die Bundesgartenschau in Mannheim, die anfangs noch heftig umstritten war, war der Wunsch, das Spinelli-Gelände zwischen Mannheim-Feudenheim und Käfertal als Frischluftschneise zu entwickeln und dabei noch Fördergeld von Bund und Land zu bekommen. Das ist gelungen, denn das rund 60 Hektar großen Spinelli-Gelände bleibt weitgehend frei, auch von Bäumen, damit kühle Luft vom Odenwald in die im Sommer hitzegeplagte Mannheimer Innenstadt fließen kann. Die Frischluftschneise steht also, die kommenden Sommer werden zeigen, ob der Effekt tatsächlich spürbar ist.

Neuer Wohnraum auf Bundesgartenschau-Gelände

Neuen Wohnraum wird es durch die BUGA23 auch geben. Das Wohngebiet Spinelli-Nord bietet Wohnungen in traumhafter Lage am Rand des Spinelli-Geländes und hinzu kommt ein Komplex mit 200 Wohnungen, wo der Eingang der Bundesgartenschau war. Anfang Februar übernimmt die Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft (GBG) diesen Teil des Geländes.

Bilanz der Bundesgartenschau in Mannheim insgesamt gut

Die Mannheimer Bundesgartenschau gilt als Erfolg, bei Veranstaltern und auch bei Beobachtern. Die Besucherzahlen waren gut, die meisten Besucher waren zufrieden, das haben zumindest Umfragen ergeben. Die Bundesgartenschaugesellschaft zählte rund 2,2 Millionen Eintritte. Das waren ein paar mehr als ursprünglich erwartet.

Wobei die BUGA-GmbH streng zwischen Besuchen und Besuchern unterscheidet, denn viele Menschen sind mit ihren Dauerkarten öfter als einmal gekommen, manche fast täglich. Schätzungen zufolge waren die über 80.000 Dauerkartenbesitzer für viele hunderttausend Eintritte verantwortlich.

Die BUGA23 ist zu Ende. BUGA-Geschäftsführer Michael Schnellbach hat noch Zugang zum Spinelligelände
BUGA-Geschäftsfüher Michael Schnellbach am Eingang der Völklinger Allee zwischen Feudenheim und Käfertal. Inwieweit diese Achse wiederbelebt wird, ist angesichts des geplanten Schutzgebiets für die Haubenlerche noch nicht klar

Das Konzept des Spinelli-Geländes, das im heißen Sommer bisweilen sehr trocken war, wurde von Vielen erst nach einigem Zögern erkannt. Die alte und nur zweckmäßige Militärarchitektur hatte aber am Ende für die meisten Besucherinnen und Besucher einen gewissen Reiz.

Luisenpark hat profitiert

Der Luisenpark indes hat kräftig profitiert von der BUGA23. Wenn das Aquarium demnächst einmal komplett fertig sein sollte, glänzt der alte Luisenpark durch die neue Parkmitte mit dem Südamerikahaus, der riesigen Vogelvoliere und das beliebte Pinguinbecken.

Keine Zukunft für die Seilbahn in Mannheim

Für die Seilbahn in Mannheim gibt es keine Zukunft, denn die BUGA-Gesellschaft hat die über zwei Kilometer lange Strecke mit Gondeln, den beiden Stationen und den Pfeilern nur gemietet. Eigentümer und für den Betrieb verantwortlich ist die Firma Doppelmayr aus Österreich, die einen Nachfolge-Einsatz für die Seilbahn plant. Sie war bereits im niederländischen Almere bei der dortigen "Floriade" in Betrieb.

Die Betriebserlaubnis für die Personenbeförderung ist erloschen. Jetzt fahren nur noch Ingenieure, zum Beispiel für Bremstests in den Gondeln. Bis zum März muss die Bahn komplett verschwunden sein, auch die Pfeiler und vor allem die Fundamente dafür.

Schutz für die Haubenlerche

Nicht zuletzt sollen die seltene Haubenlerche und eine lebhafte Eidechsen-Population von der BUGA profitieren. Zusammen werden voraussichtlich bis zu 15 Hektar des Geländes vor ungebetenen Besuchern mit einem Zaun geschützt. Damit sind vor allem Katzen gemeint, die ärgsten Feinde der Haubenlerchen. Dieser Teil des Freigeländes wurde bereits an die Stadt zurückgegeben. Wenn die Einzäunung geklärt ist, wird auch klar sein, wie gut der Panoramasteg künftig erreichbar sein wird.

Die BUGA23 ist zu Ende, die Klettergerüste sind jetzt frei zugänglich.
Die fünf Spielplätze auf dem Gelände bleiben

Dass es einen Zaun um Teile des BUGA-Geländes geben soll, war vorher nicht klar. Doch die Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium Karlsruhe hatte eine solche Schutzmaßnahme schon vor der BUGA23 gefordert, darüber informierte BUGA-Geschäftsführer Michael Schnellbach im Herbst den Mannheimer Gemeinderat und die Öffentlichkeit. Ex-Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) hatte dies noch mit der Naturschutzbehörde vereinbart.

Event-Gastronomie bleibt

Zurzeit wird die U-Halle auf dem Spinelli-Gelände zurückgebaut, sie wird um ein Drittel gekürzt. Eine Event-Gastronomie wird dort bleiben und soll im Sommer Gäste anlocken.

Inwieweit Mannheim insgesamt vom Glanz der BUGA23 dauerhaft profitieren kann, etwa durch mehr Touristen in der Stadt, werden erst Statistiken der kommenden Jahre zeigen.

Die BUGA23 ist zu Ende, ein Radfahrer auf dem neuen Radschnellweg
Der Radschnellweg am Rande des Geländes ist bereits freigegeben

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