Tausende Menschen begleiten seit Wochen den Transport des ausgemusterten U-Boots U17 nach Sinsheim. Besonders emotional ist die Reise für einen ehemaligen Offizier des U-Boots.
Unzählige Menschen haben in den vergangenen Wochen den Transport von U17 ins Sinsheimer Technikmuseum (Rhein-Neckar-Kreis) als Zaungäste verfolgt. Für die meisten von ihnen dürfte ein längerer Tauchgang mit dem U-Boot unvorstellbar sein. Nicht so für den ehemaligen Marine-Offizier Achim Voeske. 18 Monate lang war er der sogenannte 1. Wachoffizier an Bord von U17. Er hat den Kapitän auf der Brücke vertreten und in seiner Abwesenheit das Kommando übernommen. Der U17-Transport weckt alte Erinnerungen.
Gut 34 Jahre ist das her, aber beim Anblick von U17 sieht er wieder vor sich, wie das damals war - mit 22 Kameraden auf engstem Raum. Privatsphäre gab es keine, sagt er, es sei wichtig gewesen, gut mit den Kameraden auszukommen.
Geschlafen wurde immer nur wenige Stunden
Auch das Schlafen war auf U17 eigentlich eine Gemeinschaftsangelegenheit, sagt Voeske, denn: Man habe sich die Schlafkojen geteilt - nach dem Prinzip der sogenannten "warmen Koje". Nach nur wenigen Stunden Schlaf wurde die Koje vom Nächsten belegt, nur der Schlafsack habe jedem allein gehört.
Besuch in Sinsheim ist fest eingeplant
Noch beobachtet Achim Voeske den Transport von U17 aus der Ferne. Doch spätestens wenn das U-Boot Ende Juli in Sinsheim angekommen ist, will er es besuchen und noch einmal in die Vergangenheit eintauchen. Dann kann er auch einem weiteren U-Boot einen Besuch abstatten: dem U9, auf dem er ebenfalls gedient hat und das schon seit einiger Zeit im Sinsheimer Techniskmuseum steht.
Und so sieht die Transportroute aus:
Auf seiner vierwöchigen Fahrt von Speyer nach Sinsheim wird der 350 Tonnen schwere Koloss rund 50 Kilometer auf der Straße und etliche Rhein- bzw. Neckarkilometer zurückgelegt haben. Dabei mussten zahlreiche Brücken und Schleusen durchfahren und außerdem zwei Bahngleise überquert werden - Millimeterarbeit für die Organisatoren.