Vermutlicher Täter ist im Krankenhaus

Nach Mannheimer Messerattacke: Haftbefehl gegen Tatverdächtigen

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Martina Senghas
Martina Senghas
Patrick Seibert
Bild von SWR Aktuell-Redakteur Patrick Seibert

Gegen den Mann, der am Freitag in Mannheim eine Messerattacke verübt haben soll, ist ein Haftbefehl erlassen worden. Ihm wird versuchter Mord vorgeworfen.

Einen Tag nachdem ein 25-jähriger Mann durch eine mutmaßlich islamistisch motivierte Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz sechs Menschen verletzt haben soll, ist Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen worden. Das teilten Staatsanwaltschaft Karlsruhe und Landeskriminalamt Baden-Württemberg am Samstag mit.

Unter den Opfern ist ein Polizist. Er wurde nach Angaben der Ermittler lebensgefährlich verletzt und erlag schließlich in einem Krankenhaus seinen schweren Verletzungen, wie die Behörden am Sonntag mitteilten. Er war am Samstag ins künstliche Koma versetzt worden.

Bei den weiteren Verletzten handelt es sich den Angaben zufolge um fünf Männer im Alter zwischen 25 und 59 Jahren. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft ein deutsch-kasachischer sowie ein irakischer Staatsbürger. Die anderen drei haben demnach die deutsche Staatsangehörigkeit.

Tatverdächtiger nicht vernehmungsfähig

Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen aus Afghanistan stammenden Mann, der 2014 nach Deutschland kam. Laut Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium Mannheim kam er ins Krankenhaus, nachdem ein Polizist während des Einsatzes auf ihn geschossen hat. Der Mann ist demnach derzeit nicht vernehmungsfähig.

In Mannheim haben am Tag nach dem Messerangriff die Menschen ihrer Bestürzung mit Blumen und Kerzen Ausdruck gegeben. Wie gewöhnlich fand auf dem Innenstadt-Platz am Vormittag der Samstagsmarkt statt. Bei genauerem Hinsehen konnte man entdecken, dass an dem Brunnen in der Mitte des Platzes Blumen und Kerzen abgelegt wurden. Auf einem Zettel stand: "Wann hört der Hass endlich auf?" Viele Menschen kamen offenbar ins Gespräch miteinander und drückten ihre Fassungslosigkeit aus.

Glaubensgemeinschaften in Mannheim verurteilen die Messerattacke

Mehrere Glaubensgemeinschaften in Mannheim verurteilen die Messerattacke auf ihren Internetseiten. Der Arbeitskreis Islamischer Gemeinden Mannheim (AKIG) etwa schreibt:

Wir verurteilen diese niederträchtige und brutale Attacke aufs Schärfste. Solche Taten sind durch nichts zu rechtfertigen.

Ähnlich reagierten die Evangelische und die Katholische Kirche. Nach Informationen der Stadt Mannheim ist für Anfang nächster Woche ein gemeinsames Friedensgebet geplant.

Kerzen und ein Zettel mit "Wann hört der Hass endlich auf?"
Am Tag nach der Messerattacke auf dem Mannheimer Marktplatz geben Menschen ihrer Bestürzung Ausdruck.

Michael Stürzenberger meldet sich aus dem Krankenhaus zu Wort

Einer der Verletzten ist der Pax-Europa-Vorsitzende Michael Stürzenberger. Der Infostand der islamkritischen Bewegung, die teilweise vom bayrischen Verfassungsschutz beobachtet wird, war offenbar das Ziel des Angreifers. Stürzenberger meldete sich bereits am Samstagvormittag nach einer Operation aus der Klinik zu Wort. Er dankte den Ärzten, die ihn behandelt haben.

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