Ein Patient des Psychiatrischen Zentrums in Wiesloch, der einen Zimmergenossen erwürgt hat, wird dauerhaft in der Psychiatrie untergebracht. Das hat das Landgericht entschieden.
In dem Verfahren gegen einen 24-jährigen Patienten des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden (PZN) in Wiesloch, der einen 65-jährigen Patienten erwürgt hatte, hat das Heidelberger Landgericht die Unterbringung des Beschuldigten in der Psychiatrie angeordnet. Das teilte das Landgericht am Donnerstag mit. Das Gericht folgte damit den Anträgen der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung.
Der zur Tatzeit 23-Jährige soll im vergangenen April den 65 Jahre alten Mitpatienten zuerst geschlagen und dann mit bloßen Händen erwürgt haben - die Anklage lautete auf Totschlag. Der Versuch, den 65-Jährigen wiederzubeleben, blieb ohne Erfolg.
Zum Prozessauftakt hatte der SWR über den Fall berichtet:
Zum Prozessauftakt am Dienstagmorgen schloss das Landgericht noch vor Verlesung der Anklage die Öffentlichkeit aus. Erst zur Urteilsverkündung war sie wieder zugelassen.
Mutmaßlicher Täter und Opfer waren Zimmergenossen
Die beiden Männer waren laut Gericht zusammen in einem Zimmer der sogenannten Akutstation untergebracht. Dort werden Menschen untergebracht, die unter einer schweren, akuten psychischen Erkrankung leiden. Im Anschluss daran werden sie weiter verlegt oder in die ambulante Betreuung entlassen.
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Bei seiner Vernehmung nach der Tat hatte der jetzt Angeklagte die Vorwürfe bestritten und später gar keine Angaben mehr gemacht. Er ist psychisch krank und war vermutlich "im Zustand der Schuldunfähigkeit", hieß es in einer Mitteilung nach der Tat. Deshalb handelte es sich bei dem Prozess auch nicht um ein Strafverfahren, sondern um ein Sicherungsverfahren.
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