Bei der Oberbürgermeisterwahl in Mannheim ist ein zweiter Wahlgang nötig. Christian Specht (CDU) landet klar vor Thorsten Riehle (SPD). Dennoch sei vieles offen, sagt Marc Debus.
Nach der Wahl ist vor der Wahl: Am 9. Juli wird in Mannheim im zweiten Wahlgang endgültig entschieden, wer neuer Oberbürgermeister wird. Vieles deutet nach dem ersten Wahlgang auf Christian Specht (CDU) hin, der 46,4 Prozent der Stimmen erhalten hat. Der Mannheimer Politologe Marc Debus schreibt Thorsten Riehle aber noch nicht ab: Gegenüber dem SWR sagte Debus, es ginge jetzt für Riehle darum, neue Wählerinnen und Wähler zu mobilisieren.
Was machen Fojkar und Belser?
Viel hänge aber auch davon ab, wie sich die anderen Kandidaten und Kandidatinnen entscheiden. Wer nicht wieder antrete oder wer welche Wahlempfehlung ausspreche, so Debus, allen voran Raymond Fojkar (Grüne) und Isabell Belser (LINKE). Doch man könne auch nicht einfach die Ergebnisse der anderen auf Riehle übertragen, um ein besseres Ergebnis für den Sozialdemokraten zu prognostizieren.
Für Riehle spreche allerdings, dass er den anderen programmatisch näher stehe. Das könnte es einfacher für einige machen, auf ihn umzuschwenken.
Erwartbar gutes Ergebnis für Christian Specht (CDU)
Das gute Ergebnis für Christian Specht überrascht den Politologen dagegen nicht. Er habe es in dieser Form erwartet, da Specht "bekannt und populär" sei und außerdem das gesamte bürgerliche Lager hinter sich habe.
Grüne mit selbstgemachten Problemen
Das schlechte Abschneiden von Raymond Fojkar von den Grünen ordnet Debus als selbstgemacht ein. Zu lange habe man gebraucht, einen Kandidaten zu nominieren. Noch dazu habe er geringe Bekanntheitswerte gehabt. Zudem habe die Diskussion darüber, ob Fojkar überhaupt genug Unterschriften bekomme, um zur Wahl zugelassen zu werden, Wählerinnen und Wähler verunsichert.
Wahl nicht polarisierend
Die Wahlbeteiligung sei zwar etwas besser als beim vergangenen Mal, so Debus, aber dennoch niedrig. Was nichts Außergewöhnliches für OB-Wahlen in Großstädten sei. Noch dazu hätten die Wahlkämpfe nicht polarisiert. Und auch der Fakt, dass die AfD keinen Bewerber ins Rennen geschickt habe, habe dazu beigetragen, dass viele Wähler nicht mobilisiert worden seien.