Bundespolizei und Zoll sind in Mannheim, bei Karlsruhe und Worms mit einem Großaufgebot im Einsatz gewesen. Bei einer Razzia gegen Schleuserkriminalität wurden Wohnungen und Firmen durchsucht.
Bei einer Razzia in Mannheim sowie im Großraum Mannheim, in der Nähe von Karlsruhe und Worms sowie in Frankfurt am Main sind die Bundespolizei und die Bundeszollverwaltung ab dem frühen Dienstagmorgen gegen Schleuserkriminalität vorgegangen. Insgesamt 24 Objekte wurden durchsucht, darunter Firmen und Wohnungen, wie ein Sprecher der Bundespolizei sagte.
Es werde gegen eine siebenköpfige Schleuserbande ermittelt, sowohl Männer als auch Frauen. Sie sollen nach Angaben des Bundespolizeisprechers insgesamt 35 Menschen aus vorderasiatischen und kaukasischen Ländern nach Deutschland gebracht haben. Hier mussten sie arbeiten, überwiegend in der Baubranche.
Großraum Mannheim Schwerpunkt der Razzien
Vier Haftbefehle seien vollstreckt worden. Dabei sind nach SWR-Informationen jeweils eine Person in Worms und Neustadt an der Weinstraße in Rheinland-Pfalz sowie zwei Personen in Mannheim festgenommen worden. Sie wurden noch am Dienstag einem Richter vorgeführt. Das Amtsgericht Mannheim erließ Haftbefehle aufgrund von Flucht- und Verdunkelungsgefahr, teilte der Bundespolizeisprecher mit. Die Beschuldigten wurden anschließend in unterschiedliche Justizvollzugsanstalten gebracht und befinden sich nun in Untersuchungshaft. Gegen die drei anderen mutmaßlichen Mitglieder der Schleuserbande werde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Schwerpunkt des Einsatzes seien Mannheim und der Großraum Mannheim gewesen. Die Einsatzkräfte der Bundespolizei und des Hauptzollamtes Karlsruhe trafen nach eigenen Angaben bei der Razzia insgesamt 35 Menschen an, die illegal in Deutschland arbeiten. Die Beamtinnen und Beamten stellten Dokumente in dreistelliger Zahl sicher sowie Laptops, Mobiltelefone und andere Beweismittel. Der Zoll durchsuchte zudem auch Firmen unter anderem in Waghäusel und Forst (beides Kreis Karlsruhe), in denen die illegal Beschäftigten gearbeitet haben sollen.
Ermittlungen begannen nach Kontrolle am Frankfurter Flughafen
Im Juli vergangenen Jahres wurde laut Bundespolizei ein Mann bei der Ausreise am Flughafen in Frankfurt am Main kontrolliert. Der Mann habe einen Pass mit Visum gehabt, aber keine Arbeitserlaubnis. Er habe aber erklärt, dass er in Deutschland gearbeitet habe.
Bei darauffolgenden Kontrollen am Stuttgarter und Frankfurter Flughafen soll es dann bei weiteren Personen die gleichen Auffälligkeiten gegeben haben. Der Zoll habe zudem mehrere Baustellen kontrolliert, bei denen er mehrere Menschen aus dem vorderasiatischen und kaukasischen Raum fand, die in Deutschland illegal arbeiteten. Daraus ergaben sich Hinweise auf die Schleusergruppe, wie der Bundespolizeisprecher sagte. Ab Januar wurde dann verdeckt gegen die Gruppe ermittelt.
Schleusergruppe fälschte Ausweisdokumente
Nachdem die Menschen mit Visum eingereist seien, habe die Gruppe EU-Personalausweise gefälscht, hieß es weiter. Dadurch konnten die Personen in Deutschland arbeiten. Sie haben demnach weniger als den Mindestlohn bekommen. Es werde daher wegen des Verdachts auf das gewerbsmäßige Einschleusen von Ausländern, der Beschäftigung von Ausländern ohne Aufenthaltsgenehmigung und Urkundendelikten ermittelt.
Das Hauptzollamt Karlsruhe sei in die Ermittlungen involviert, da man auch von der Veruntreuung von Sozialversicherungsbeiträgen ausgehe. Damit stehe auch ein Verstoß gegen das Schwarzarbeitergesetz im Raum.
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