Die Stadt Mannheim will gegen eine unkontrollierte Vermehrung von Katzen vorgehen. Katzenhalter müssen nachweisen, dass ihre freilaufenden Tiere kastriert sind.
Die Stadt Mannheim hat ihre Katzenschutzverordnung verschärft: Ab Oktober müssen freilaufende Katzen und Kater kastriert werden. Das hat der Gemeinderat am Dienstag beschlossen.
Zahl freilebender Katzen soll verringert werden
Die neue Verordnung löst die bisher geltende ab. Bisher gibt es nur die Pflicht, dass Freigänger-Katzen einen Chip unter der Haut oder eine Tätowierung im Ohr haben müssen, um sie eindeutig identifizieren zu können. Die nun verschärfte Verordnung hat laut Stadt einen Grund: Die Zahl der freilaufenden Katzen soll reduziert werden. Es zeige sich, dass die "alleinige Verpflichtung zur Kennzeichnung und Registrierung freilaufender Halterkatzen sowie Appelle zur Kastration nicht mehr ausreichten, um die Population freilebender Katzen wirksam und nachhaltig einzudämmen", heißt es von der Stadt Mannheim.
Mannheim will also rigoroser gegen eine unkontrollierte Vermehrung von Katzen vorgehen. Damit das funktioniert, werden die Katzenbesitzer in die Pflicht genommen.
- Die Stadt kann von Katzenhaltern einen Nachweis verlangen, dass ihr Tier registriert und kastriert ist. Das kann zum Beispiel der Tierarzt bestätigen oder man legt die Rechnung für den Eingriff vor.
- Nach diesem Nachweis wird gefragt, wenn ein Tier etwa bei einer tierschutzrechtlichen Kontrolle gefunden wird.
- Falls sich der Halter einer gefundenen Katze, die weder registriert noch kastriert ist, nicht innerhalb von zwei Tagen meldet, kann die Stadt das Tier kennzeichnen, registrieren und kastrieren lassen - auf Kosten des Halters.
- Die Daten freilaufender Katzen müssen zusätzlich in das kostenfreie Haustierregister von Tasso e.V. oder in das kostenfreie Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes (Findefix) eingetragen werden.
Hunderte freilaufende Katzen allein in Mannheim
Mit den freilaufenden Katzen hat Mannheim ein Problem. Allein in der Stadt leben schätzungsweise 500 streunende Katzen. Laut Tierschützern sind viele blind, abgemagert und krank. Sie fordern deshalb schon lange eine solche Katzenschutzverordnung, wie sie nun auch in Mannheim erlassen wurde.
Immer mehr Kommunen greifen zu strengen Verordnungen
Nach Angaben des Landestierschutzverbands Baden-Württemberg haben in den vergangenen Jahren immer mehr Städte entsprechende Verordnungen erlassen - zuletzt in Karlsruhe und Triberg. Baden-Württemberg gehört demnach zu den Bundesländern, in denen der Erlass einer Katzenschutzverordnung vom Land auf die Kommunen und Gemeinden übertragen wurde.