Sorge um Industriestandort

Heidelberg Materials fordert Möglichkeit der CO2-Speicherung in Deutschland

Stand

Der Chef des Baustoff- und Zementkonzerns Heidelberg Materials fordert, dass auch in Deutschland klimaschädliches CO2 im Boden gespeichert werden kann. Die Methode ist umstritten.

Es könne nicht sein, dass eine der zentralen Industrien überall dekarbonisiert werden kann, in Norwegen, in den USA - aber nicht im Industrieland Deutschland, wird Dominik von Achten im Magazin "Spiegel" zitiert. Diese Hürde gelte es zu überwinden.

CO2-Einlagerung in Deutschland verboten

Heidelberg Materials plant im kommenden Jahr in Norwegen eine Anlage zur Abscheidung und Speicherung von CO2 in Betrieb zu nehmen. Man nennt diesen Prozess "Carbon Capture and Storage" – also Kohlenstoff zu erfassen und zu speichern. Das ist in Deutschland in dieser Form verboten.

Von Achten schlägt vor, CO2 beispielsweise unter deutschen Gewässern einzulagern. Allerdings birgt dieses unterirdische speichern – wie zum Beispiel auf norwegischen Ölplattform-Feldern – auch Risiken: Experten warnen unter anderem vor Untergrund-Erdbeben. Aber auch davor, dass das CO2 künftig wieder entweichen könnte.

Deutschland als Industrie-Standort gefährdet?

Die Energiekrise des vergangenen Jahres habe gezeigt, dass sich Deutschland nicht immer nur auf andere verlassen könne, mahnte von Achten weiter.

Wenn wir die CO2-Speicherung nach Norwegen auslagern und die Norweger irgendwann sagen, sie hätten gern den fünffachen Preis dafür, dann haben wir uns wieder abhängig gemacht.

Heidelberg Materials steht unter anderem bei Umwelt-Aktivisten immer wieder in der Kritik. In der Zementindustrie entsteht ein Großteil des CO2-Ausstoßes beim Brennen von Kalkstein.

Baden-Württemberg
Ein Firmenlogo des Baustoffkonzerns „Heidelberg Materials“ ist an einem vor der Firmenzentrale geparkten Betonmischer angebracht.

Erfolgreich mit Zement und mehr Heidelberg Materials: Gewinn steigt 2024 auf 3,2 Milliarden Euro

Der Baustoffkonzern Heidelberg Materials blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Obwohl die Nachfrage 2024 schwächer war, ist der Gewinn weiter gestiegen.

SWR Aktuell am Morgen SWR Aktuell

Baden-Württemberg

Braucht BW eine Pipeline für klimaschädliches Kohlendioxid? Klimaexperten fordern mehr Engagement für umstrittene CO2-Speichertechnik

Die einen fürchten sie, die anderen sehen eine Chance für den Klimaschutz. Die CO2-Verpressung unter der Erde ist umstritten. Aber was hat das mit der Zementindustrie in BW zu tun?

Heidenheim

Versuchsanlage wird derzeit aufgebaut In Heidenheim wird bald für klimafreundlichen Zement geforscht

Bei der Produktion von Zement wird jede Menge klimaschädliches CO2 frei gesetzt. Wie sich dies ändern lässt, wollen vier Zementhersteller ab Sommer in Mergelstetten untersuchen.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent. 

Südwesten

Aktuell, regional, multimedial Die SWR Aktuell-App - Nachrichten auf Handy und Tablet

Die SWR Aktuell-App bringt aktuelle und regionale Nachrichten aus dem Südwesten aufs Smartphone und Tablet. Alle Details zur App und die Links zum Download gibt es hier.

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.