Statt Posaunenchor und Weihnachtsoratorium setzt die Heiliggeistkirche in Heidelberg auf ein besonderes Angebot: Einen Popgottesdienst an Heiligabend mit Songs von Taylor Swift.
Weihnachten mal anders: An Heiligabend gibt es einen Popgottesdienst mit Songs der US-amerikanischen Pop- und Country-Sängerin Taylor Swift in der Heiliggeistkirche in Heidelberg. Die Idee kommt von Pfarrer Vincenzo Petracca und ist nicht neu: Seit 2019 werden die Popgottesdienste an Weihnachten angeboten. Es wurden auch schon Songs von John Lennon und Queen gesungen.
Bereits im Mai hat eine Cover-Band Songs von Taylor Swift in der Heiliggeistkirche aufgeführt. Ein voller Erfolg: Die Heiliggeistkirche war ausverkauft.
Pfarrer Petracca: "Es geht nicht darum, die Hütte voll zu kriegen"
Pfarrer Vincenzo Petracca betont gegenüber dem SWR aber, dass es ihm nicht darum geht, "die Hütte voll zu kriegen". Wenn es einen Tag im Jahr gibt, an dem die Kirchen ohnehin gut besucht sind, dann ist es Weihnachten. Der Theologe und studierte Mathematiker möchte mit den Popgottesdiensten möglichst nahe an dem Lebensgefühl der Menschen sein. Und die hören während der Weihnachtszeit vor allem Popsongs wie etwa Last Christmas von Wham! als Ohrwurm. Und diese Weihnachten ist es eben Taylor Swift. Ziel der Pop-Gottesdienste sei es, neue Menschen für die Kirche zu interessieren.
"Es geht nicht darum, Taylor Swift heiligzusprechen"
Der Megastar aus den USA passe einfach super am 24. Dezember. Warum? Weil sie eine bekennende Christin sei, so Vincenzo Petracca. Außerdem ist Taylor Swift auf einer Christbaum-Farm aufgewachsen. "Christmas Must Be Something More" ist der Lieblings-Weihnachtssong der Musikerin. In dem Song kritisiert sie den Kommerz in der Weihnachtszeit, stellt die Frage, wie es wäre, wenn da keine Playstation, sondern einfach Glück in der Geschenk-Box stecken würde.
Die erfolgreichste Musikerin unserer Zeit als Konsumkritikerin? Für den Heidelberger Theologen kein Widerspruch. Es gehe ihm nicht darum, "Taylor Swift heilig zu sprechen", betont Petracca. Er nimmt den Song als Anlass, um über das Thema Kommerzialisierung zu sprechen. Und um was es seiner Meinung nach eigentlich gehen sollte an Weihnachten: Nächstenliebe und die Verbundenheit mit Gott.
Der Swift-Gottesdienst ist inzwischen ausgebucht. Im März soll es aber bereits den nächsten Popgottesdienst mit Songs der US-Sängerin geben.
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