Kritik an Kurzfristigkeit

Sicherheitskonzept für BUGA 23 in Mannheim: Details noch unklar

Stand
Autor/in
Wolfgang Kessel
Wolfgang Kessel, Redakteur beim SWR in Mannheim

Zur Bundesgartenschau in Mannheim werden rund zwei Millionen Besucher erwartet. Kurz vor dem Start der BUGA 23 wird noch immer am Sicherheitskonzept gefeilt.

Wenn die Bundesgartenschau in Mannheim am 14. April ihre Pforten öffnet, werden unzählige Besucher auf die beiden Ausstellungsflächen im Spinelli-Park und im Luisenpark strömen. Nicht alles wird rechtzeitig zur Eröffnung fertig – aber eins ist klar: Das Sicherheitskonzept muss stehen. Weitgehend tut es das bereits - aber es gibt noch einzelne Details, die noch nicht geklärt sind. Das zeigte sich am Dienstagabend im Mannheimer Sicherheitsausschuss.

Rettungsdienste und Brandschutz auf der BUGA

Im Vorfeld hatte die Grünen-Fraktion einen langen Fragenkatalog erarbeitet: Sie wollten unter anderem wissen, ob die Absicherung durch Sanitäter und Rettungsdienste auf der BUGA gewährleistet ist, wie es mit der Polizeipräsenz aussieht – und wie es um den Brandschutz steht.

BUGA-Geschäftsführer Michael Schnellbach erklärte, die Rettungsdienste seien vor Ort.

"Es wird auf beiden Geländen einen Sanitätsdienst und eine Erste-Hilfe-Versorgung vorgehalten. Außerdem werden bzw. wurden alle Mitarbeiter der Bundesgartenschaugesellschaft, des Luisenparks und des Sicherheitsdienstes geschult."

Kritik aus der Mannheimer Politik

Grünen-Stadtrat Chris Rihm ist selbst gelernter Rettungsassistent und verfügt nach eigenen Angaben über enge Kontakte zu mehreren Mannheimer Rettungsdiensten. Er sieht die Vorbereitung für die BUGA kritisch.

"Mir wurde [von den Rettungsdiensten] rückgekoppelt, dass das aus ihrer Sicht alles etwas seltsam und kurzfristig gelaufen ist. Wir reden von relevanten Personalstärken, die man sicherlich nicht über Nacht kreieren wird."

BUGA-Chef Schnellbach räumte ein, man sei seit dem Spätsommer mit den Rettungsdiensten in Mannheim in Verhandlungen; der konkrete BUGA-Einsatzauftrag für einen Rettungsdienst sei Stand jetzt aber immer noch nicht vergeben. Man befinde sich in den abschließenden Verhandlungen. 

Als externer Experte leistete im Ausschuss Jochen Sandner Schützenhilfe, der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschaugesellschaft. 

"Ich kann Ihnen bestätigen, dass sehr viele Entscheidungen just in time fallen – das hat es seit 1951, seit es Bundesgartenschauen gibt, immer gegeben. Das ist nichts Ungewöhnliches.“

Nicht nur für die Grünen, auch für einen Teil der Mannheimer Liste gab es noch Klärungsbedarf - zum Beispiel, warum auf den beiden BUGA-Geländen offenbar kein einziger Defibrillator vorgesehen ist, der bei plötzlichem Herzstillstand lebensrettend sein kann. BUGA-Chef Schnellbach erklärte, er gehe davon aus, dass die Sanitätsdienstleister Defibrillatoren in ihrer Ausstattung haben. Zusätzliche Geräte auf dem Gelände habe man bislang nicht vorgesehen, könne sich das Thema aber noch einmal anschauen. 

Polizei und Feuerwehr sehen keine Sicherheitsprobleme

Überhaupt keine Probleme wegen der BUGA sehen Polizei und Feuerwehr. Der Mannheimer Feuerwehrchef Thomas Näther sagte dem SWR nach der Sitzung, ein für diesen Sommer auf dem Mannheimer Maimarktgelände geplantes Konzert der US-Rockband Red Hot Chili Peppers mit wohl weit über über 20.000 Besuchern, die eng auf eng stehen und wo Alkohol fließe, beschäftige Feuerwehr und Polizei wegen möglicher Gefahren weitaus mehr als die BUGA.

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