Die Teilzeitquote bei den Lehrkräften in Baden-Württemberg ist im vergangenen Schuljahr auf fast 50 Prozent gestiegen. Wegen Lehrermangels will das Land nun die Regeln verschärfen.
Die Quote der Lehrerinnen und Lehrer, die in Baden-Württemberg in Teilzeit arbeiten, ist im vergangenen Schuljahr leicht angestiegen. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte, arbeitete im Schuljahr 2022/2023 mit 49,3 Prozent fast die Hälfte der Lehrkräfte im Land in Teilzeit. Im Schuljahr 2021/2022 hatte der Wert noch bei 47,7 Prozent gelegen.
BW mit hoher Teilzeitquote auch im Bundesvergleich
Im bundesweiten Vergleich liegt Baden-Württemberg damit weit vorne: Nur in Hamburg (54,4 Prozent) und in Bremen (49,9 Prozent) arbeiteten noch mehr Lehrkräfte in Teilzeit. In Sachsen-Anhalt (21,4 Prozent) und in Thüringen (24,1 Prozent) ist diese Quote dagegen deutlich niedriger. Bundesweit lag sie bei 42,3 Prozent.
Landesregierung will Teilzeit nur noch begründet erlauben
Die grün-schwarze Landesregierung schaut wegen des Lehrermangels schon länger recht kritisch auf die hohe Zahl an Teilzeitbeschäftigten. Zum kommenden Schuljahr 2024/2025 plant das Kultusministerium deswegen auch eine Verschärfung der Regeln. Dann sollen Lehrkräfte nur noch begründet weniger als 75 Prozent arbeiten dürfen. Teilzeitlösungen wegen Elternzeit, Pflegezeit oder aus familiären Gründen werden nicht angetastet.
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