In Baden-Württemberg wollen offenbar immer weniger junge Menschen Lehrerin oder Lehrer werden. Nicht alle Studienplätze an den Pädagogischen Hochschulen wurden besetzt.
In Baden-Württemberg ist die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger für das Lehramt an den Pädagogischen Hochschulen deutlich zurückgegangen. Das hat das Wissenschaftsministerium dem SWR bestätigt. Bundesweit gibt es diesen Trend ebenfalls.
Studienplätze an den Pädagogischen Hochschulen bleiben unbesetzt
In Baden-Württemberg gibt es insgesamt sechs Pädagogische Hochschulen, an denen Studierende für das Lehramt an Haupt-, Real- und Gemeinschaftsschulen ausgebildet werden. Laut Wissenschaftsministerium blieben an den Hochschulen in Ludwigsburg, Freiburg, Heidelberg, Schwäbisch Gmünd, Karlsruhe und Weingarten (Kreis Ravensburg) erstmals 190 der zur Verfügung stehenden Anfängerplätze unbesetzt.
Insgesamt gibt es 1.400 Studien-Plätze in der Sekundarstufe 1. Auch die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber ist stark zurückgegangen. Allerdings seien die Zahlen wenig aussagekräftig, weil sich Interessierte auf verschiedene Lehramtsstudiengänge bewerben würden, so ein Ministeriumssprecher.
Ministerin: Werbe-Kampagne soll helfen
Um etwas gegen den Lehrermangel zu tun, gibt es unterschiedliche Vorschläge. Die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (Grüne) will zum Beispiel die landeseigene Werbe-Kampgane "lieberlehramt" in diesem und im nächsten Jahr ausbauen. Damit sollen wieder mehr junge Menschen für diesen Beruf begeistert werden.
So hat der SWR am 9. Januar 2023 über die Maßnahmen der Landesregierung berichtet, die gegen den Lehrkräftemangel helfen sollen.
Der Lehrerverband Bildung und Erziehung (VBE) hatte Anfang des Jahres Kompromisse in der Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen gefordert, um wieder mehr Lehrkräfte zu bekommen. Vor allem Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern müsse der Weg ins Lehrerzimmer ermöglicht werden, wenn dies auf qualitativ hochwertige Weise gelänge, so die Forderung.