VBK warnt vor Millionen Euro Schulden

Streik im ÖPNV - Darum streiten die Verkehrsbetriebe Karlsruhe mit der Gewerkschaft ver.di

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Mathias Zurawski
Mathias Zurawski

Im laufenden Tarifkonflikt im öffentlichen Nahverkehr haben die Verkehrsbetriebe Karlsruhe vor drastischen Folgen gewarnt. Die Tarifforderung sei in Karlsruhe nicht zu finanzieren.

Im Tarifkonflikt im öffentlichen Nahverkehr warnen die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) vor drastischen Folgen. Die Tarifforderung der Gewerkschaft ver.di sei in Karlsruhe nicht zu finanzieren, so VBK-Geschäftsführer Alexander Pischon. Am Donnerstag beginnen auch in Karlsruhe und Baden-Baden neue Warnstreiks im Nahverkehr.

Verkehrsbetriebe warnen Aufsichtsrat vor finanziellen Folgen

Sollte die Tarifforderung der Gewerkschaft ver.di umgesetzt werden, habe das für die Verkehrsbetriebe Karlsruhe Mehrkosten in Höhe von jährlich rund 30 Millionen Euro zur Folge, so VBK-Geschäftsführer Alexander Pischon. In einem Schreiben an die Aufsichtsratsmitglieder haben die Verkehrsbetriebe jetzt auf die aus ihrer Sicht dramatische Lage hingewiesen. Die Stadt müsste das zusätzliche Defizit tragen. Das sei angesichts leerer Kassen und sehr angespannter Haushaltslage jedoch nicht zu leisten, so Pischon weiter.

Ich bin der Meinung, das ist überzogen. Wir können das nicht finanzieren!

Kürzungen beim Nahverkehrsangebot nicht ausgeschlossen

Im schlimmsten Fall müsse man über Kürzungen beim Nahverkehrsangebot, etwa bei den Takten, nachdenken, so der Chef der Verkehrsbetriebe. Entsprechende Pläne lägen bereits in der Schublade. Allein durch Einsparungen seien die durch einen Tarifabschluss drohenden Mehrkosten nicht auszugleichen.

Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe und der Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg (KAV) haben am Tag vor dem zweitägigen Warnstreik im Nahverkehr die Forderung von ver.di erneut zurückgewiesen. Die Gewerkschaft könne nicht ernsthaft erwarten, dass die Kommunen oder der Bund einen monatlichen Nahverkehrszuschlag von 450 Euro für alle und ein 14. Monatsgehalt überweisen, heißt es in einer Mitteilung des KAV.

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Stadt und VBK müssen offensiver in die Öffentlichkeit gehen. Wir brauchen mehr Geld für Personal!

Die Gewerkschaft hatte Stadt und Verkehrsbetriebe aufgefordert, einen von ihnen vorformulierten Brief an Bundestagsabgeordnete zu unterzeichnen, um mehr Geld vom Bund für den Nahverkehr einzufordern. Stadt und VBK lehnen das jedoch ab. Es dürfe keine Vermengung der Forderung nach besserer Finanzierung des ÖPNV und dem aktuellen Tarifkonflikt geben, hieß es in einer Mitteilung aus dem Rathaus.


Gewerkschaft in Karlsruhe droht mit unbefristeten Streiks

Die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Nahverkehr werden in der kommenden Woche fortgesetzt. Man habe konkrete Vorschläge für verbesserte Arbeitsbedingungen auf den Tisch gelegt, so der Arbeitgeberverband. Die Gewerkschaft ver.di habe darauf gar nicht reagiert.

Für den Fall, dass die Verhandlungen weiter ergebnislos bleiben, droht der Karlsruher ver.di-Geschäftsführer Thorsten Dossow mit einer Urabstimmung. Dann könnte es ab Mitte April zu unbefristeten Streiks im Nahverkehr kommen.

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