Die Gewerkschaft ver.di hat für Donnerstag und Freitag zum Warnstreik im ÖPNV aufgerufen. In BW betroffen sind unter anderem Stuttgart, Freiburg, Karlsruhe und Heilbronn.
Diese Woche müssen sich Pendlerinnen und Pendler in Baden-Württemberg wieder auf Ausfälle im ÖPNV einstellen. Wie die Gewerkschaft ver.di am Montag mitteilte, wird der Nahverkehr am Donnerstag, 29. Februar, und Freitag, 1. März, bestreikt. Davon betroffen sind die kommunalen Nahverkehrsbetriebe in Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn, Freiburg, Baden-Baden, Esslingen und Konstanz.
ver.di hatte vergangene Woche zu erneuten Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufgerufen. Davon sind mit Ausnahme von Bayern alle deutschen Bundesländer betroffen. Grund dafür sind Verhandlungen über neue Manteltarifverträge für die kommunalen Nahverkehrsbetriebe. In Schleswig-Holstein, im Saarland und in Trier starteten die Warnstreiks bereits am Montagmorgen.
Stadtbahnen in Stuttgart fahren am Donnerstag und Freitag nicht
In Stuttgart werden Busse und Bahnen der SSB sowie die Seilbahn, die Zahnradbahn, der Zacke-Bus und der On-Demand-Service SSB Flex an beiden Tagen ab Betriebsbeginn bis Betriebsschluss nicht fahren. In den Nächten von Donnerstag auf Freitag und von Freitag auf Samstag werden auch keine Nachtbusse fahren. Kundenservice, Fundstelle sowie die Kundenzentren werden ebenfalls geschlossen und nicht erreichbar sein.
Von dem Warnstreik in und um Stuttgart ausgenommen sind die Busse der Linien 53, 54, 58, 60, 64, 66, 73, 90, die von Auftragsunternehmen für die SSB bedient werden und deshalb fahren. Nicht betroffen vom Warnstreik sind außerdem die S-Bahnen im Raum Stuttgart, da diese von der Deutschen Bahn (DB) und nicht von der SSB betrieben werden. Mit Betriebsbeginn am Samstag, dem 2. März 2024, sollte der Betrieb bei der SSB wieder nach Fahrplan laufen.
Straßenbahnen in Freiburg an zwei Tagen von Streiks betroffen
Auch bei der Freiburger Verkehrs AG (VAG) fahren am Donnerstag und Freitag von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss keine Straßenbahnen und mit wenigen Ausnahmen keine Busse. Auch die Schauinslandbahn, das Kundenzentrum pluspunkt und das VAG-Fundbüro bleiben geschlossen.
Der Warnstreik dürfte auch Auswirkungen auf die Anreise zum Bundesliga-Heimspiel des SC Freiburg gegen den FC Bayern München haben, das am Freitagabend stattfindet. Auch der Nachtverkehr von Freitag auf Samstag ist stark beeinträchtigt: Die Nachtbuslinie N40 sowie die dazugehörigen Anschlusstaxi-Angebote in die Umlandgemeinden fahren nicht. Von den Bussen fahren nur die Linien 15 und 32 am 1. März sowie etwa die Hälfte der Fahrten auf den Linien 24, 33 und 34. Diese werden von privaten Auftragsunternehmen betrieben.
Warnstreiks in BW ver.di will erneut Nahverkehr in großen Städten lahmlegen
Bereits in den vergangenen Tagen gab es ÖPNV-Warnstreiks in verschiedenen Städten in Baden-Württemberg. Nun legt ver.di eine Schippe drauf - und kündigte weitere Ausstände an.
Warnstreik im ÖPNV in Karlsruhe und Baden-Baden
Der Warnstreik im ÖPNV trifft auch Karlsruhe und Baden-Baden. Hier fahren keine Straßenbahnen und keine städtischen Busse. Zusätzlich sollen Beschäftigte der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) zum Streik aufgerufen werden. Damit könnten auch S-Bahnen der AVG ausfallen, die bei den zurückliegenden Streiks nicht betroffen waren. Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe haben bei vergangenen Warnstreiks Busse von Fremdfirmen eingesetzt.
Stadtbusse in Heilbronn bleiben im Depot
In Heilbronn bleiben am Donnerstag und am Freitag erneut alle Stadtbusse im Depot, nicht betroffen ist der Regionalbusverkehr. Nach Angaben der Albtal-Verkehrsgesellschaft AVG können die Stadtbahnlinien S4, S41 und S42 nicht durch die Innenstadt fahren, sondern werden umgeleitet. Fahrgäste müssen mit Verspätungen oder Fahrtausfällen rechnen.
ver.di legt erneut ÖPNV lahm Zweiter Streiktag in Heilbronn: Beschäftigte werden laut
Auch in Heilbronn kommt es am zweiten Tag des ver.di-Streiks wieder zum Stillstand im Nahverkehr. Busse fallen aus, Stadtbahnen werden umgeleitet.
Fähre zwischen Konstanz und Meersburg fährt nicht
Und auch die Fähren zwischen Konstanz und Meersburg (Bodenseekreis) fallen an beiden Tagen aus, wie die Stadtwerke Konstanz dem SWR mitteilten. Es soll aber einen Ersatzverkehr geben: Fußgänger und Radfahrer können auf ein Fahrgastschiff ausweichen. Auch der städtische Busverkehr in Konstanz ist vom Warnstreik betroffen. Der Katamaran zwischen Konstanz und Friedrichshafen (Bodenseekreis) fährt dagegen. Das teilten die Stadtwerke am See mit.
Laut ver.di soll diese Woche in allen betroffenen Bundesländern "in Wellen" gestreikt werden. Dabei sind die Arbeitskämpfe an unterschiedlichen Tagen geplant und auch die Forderungen unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. In Baden-Württemberg sind rund 6.500 Beschäftigte von den Tarifverhandlungen betroffen. ver.di will hier unter anderem eine Absenkung der Arbeitszeit sowie eine Schichtzulage durchsetzen. Außerdem sollen sich Beschäftigte künftig Verspätungen als Arbeitszeit vollständig anrechnen lassen können.
Auch bundesweite Fridays For Future-Demonstrationen am Freitag
Am 1. März sind neben den Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr auch bundesweite Demonstrationen von Fridays For Future (FFF) angekündigt. Die Gewerkschaft ver.di und die Klimaschutzorganisation arbeiten bereits seit einiger Zeit zusammen. Unter dem Motto #WirFahrenZusammen will das Bündnis für klimagerechte und faire Mobilität kämpfen.
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