In Karlsruhe haben die Schlosslichtspiele begonnen - in diesem Jahr erstmals ohne den verstorbenen Kurator Peter Weibel. Was in diesem Jahr zu erwarten ist.
Am Karlsruher Schloss wird es wieder bunt: Die diesjährigen Schlosslichtspiele sind gestartet. Zum neunten Mal werden künstlerische Produktionen kostenlos an die Fassade projiziert. Eine Übersicht über die fünf wichtigsten Fakten.
- Insgesamt 24 Shows bei den Schlosslichtspielen
- Schlosslichtspiele tragen Handschrift von Peter Weibel
- Um was geht es inhaltlich bei den Schlosslichtspielen 2023 in Karlsruhe?
- Die Schlosslichtspiele haben längst eine internationale Strahlkraft
- Das Angebot reicht über das Schloss in Karlsruhe hinaus
1. Insgesamt 24 Shows bei den Schlosslichtspielen
Die Schlosslichtspiele bleiben im Grundsatz so, wie wir sie aus den letzten Jahren kennen. Also: Die Schlosslichtspiele bleiben kostenlos - es geht weiter um bunte Projektionen mit verschiedenen Motiven und Farben, die verschiedene Geschichten erzählen.
SWR-Reporterin Tabea Spengler zum Start der Schlosslichtspiele in Karlsruhe:
Vom 16. August bis zum 17. September laufen insgesamt 24 Shows auf der Fassade des Karlsruher Schlosses. Davon sind sechs Shows komplett neu. Vorab hat das Kraftwerk-Konzert am 12. August am Karlsruher Schloss den Auftakt für die Schlosslichtspiele gegeben. Auch eine Kraftwerk-Multimedia-Projektion mit einem achtminütigen Ausschnitt aus dem Konzert wird als eine Show in den kommenden Wochen auf dem Schloss zu sehen sein.
Mit-Organisator Martin Wacker von der Karlsruhe Marketing und Event GmbH gab bei der Pressekonferenz folgenden Ausblick:
2. Schlosslichtspiele tragen Handschrift von Peter Weibel
Rein strukturell gibt es im Kosmos der Schlosslichtspiele natürlich eine wesentliche Änderung: Der Kurator Peter Weibel ist nicht mehr dabei, er war im März überraschend gestorben. Die diesjährigen Schlosslichtspiele hat er aber noch maßgeblich mitgeplant.
Im Vorfeld hatte der Karlsruher Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) die Schlosslichtspiele in diesem Jahr sogar als Weibels großes Vermächtnis bezeichnet.
Weibels Nachfolger Alistair Hudson, der nun wissenschaftlich-künstlerischer Vorstand des ZKM ist, dürfte im kommenden Jahr dann einen deutlicheren Einfluss haben. Hudson zeigte sich begeistert und voller Vorfreude, die Schlosslichtspiele nun auch selbst zum ersten Mal zu sehen.
3. Um was geht es inhaltlich bei den Schlosslichtspielen 2023 in Karlsruhe?
Auf der einen Seite hat sich Weibel das Motto ausgedacht - "Hoffnungshorizonte - dawn of devices". Im Grunde geht es um futuristische Themen wie Künstliche Intelligenz und selbstfahrende Autos. Es gibt zum Beispiel eine Show, bei der eine Künstliche Intelligenz die Bilder, die da gezeigt werden, erzeugt hat. Man macht sich diese Technologien bereits zu Nutzen.
Andenken an verstorbenen ZKM-Chef Weibels letztes Programm der Schlosslichtspiele Karlsruhe
Das Programm der Schlosslichtspiele 2023 wurde zum letzten Mal vom verstorbenen ZKM-Chef Peter Weibel gestaltet. Mindestens sechs neue Shows soll es geben.
Auf der anderen Seite geht es thematisch auch um Menschlichkeit und Gemeinschaft. Und auch einen Blick in die Vergangenheit soll es geben: in die 1980er zum Beispiel. Hier wird exemplarisch deutlich, wie eng verzahnt die verschiedenen kulturellen Angebote in Karlsruhe sind. Denn: Im Badischen Landesmuseum läuft derzeit eine Ausstellung zu diesem Thema.
Zwischen Konflikten und Aufbruch Sie sind wieder da - Große 80er-Ausstellung im Badischen Landesmuseum
Punk und Party, Privatfernsehen und Gameboy, Waldsterben und Mauerfall - im Badischen Landesmuseum in Karlsruhe leben die 1980er Jahre wieder auf in einer interaktiven Ausstellung.
4. Die Schlosslichtspiele haben längst eine internationale Strahlkraft
Eine zentrale Botschaft bei der Vorstellung war, dass die Schlosslichtspiele nicht nur für die Stadt Karlsruhe und ihre Umgebung etwas sehr Besonderes sind, sondern auch eine gewisse internationale Strahlkraft besitzen. Das sagen jetzt nicht nur die Veranstalter, sondern auch die Zahlen: Bei einem Wettbewerb der BBBank haben zum Beispiel Künstler-Kollektive aus 71 Ländern mitgemacht. Sie alle haben mögliche Projektions-Shows für die Schlosslichtspiele eingereicht. Gewonnen hat ein Projekt aus Indonesien.
Und dann gibt es laut der Veranstalter noch die Tatsache, dass jeder zweite Gast mehr als 100 Kilometer zurücklegt, um die Schlosslichtspiele zu sehen. Das ist also auch touristisch und nicht zuletzt wirtschaftlich ein Gewinn für Karlsruhe. In diesem Jahr ist das Ziel dann, die Marke von zwei Millionen Zuschauern über die gesamten neun Jahre zu knacken. Da ist man auch sehr zuversichtlich, dass das klappt.
Hier finden Sie alle Informationen und Programme der Schlosslichtspiele 2023!
5. Das Angebot reicht über das Schloss in Karlsruhe hinaus
Als UNESCO City of Media Arts wird die Spielzeit der Schlosslichtspiele von verschiedenen Kunstinstallationen in Karlsruhe flankiert. So wird es also nicht nur am Schloss die Projektionen geben, sondern auch andere Installationen - etwa im Karlsruher Rathaus oder dem Einkaufszentrum Ettlinger Tor. Laut der Veranstalter ist das Ziel, Kunst so noch mehr in den öffentlichen Raum zu bringen.
Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) sagte: "UNESCO Stadt der Medienkunst ist nicht nur eine Auszeichnung, sondern auch eine Verpflichtung. Dieser werden wir mit den Schlosslichtspielen gerecht."