Nach dem Stromausfall am Donnerstagabend in Rastatt läuft die Suche nach der Ursache. Noch ist unklar, was die Erdschlüsse ausgelöst hat.
Mehrere Erdschlüsse haben am Donnerstagabend einen Stromausfall in Rastatt ausgelöst. Betroffen waren die Ortsteile Plittersdorf, Ottersdorf, Wintersdorf, Niederbühl/Förch und der Bereich Röttererberg.
Achim Steinberg von den Stadtwerken Rastatt zum aktuellen Stand am Freitag:
Stromausfall in Rastatt nach vier Stunden behoben
Kurz vor 18 Uhr meldete das sogenannte Fernwirksystem der Stadtwerke Rastatt eine Störung. Zwölf Mitarbeiter suchten daraufhin nach der Fehlerquelle. Bis auch die letzten Ortsteile wieder mit Strom versorgt waren, dauerte es rund vier Stunden. Die Anzahl der betroffenen Haushalte ist noch unklar. "Das analysieren wir noch", so Achim Steinberg von den Stadtwerken Rastatt. Er arbeitet als Betriebsführer für die Netze Gas, Wasser, Strom und Wärme.
Auslöser der Erdschlüsse in Rastatt noch unklar
Derzeit wird noch die Ursache der Erdschlüsse ermittelt. "Wir sind im Moment dabei, die genauen Stellen zu lokalisieren und hinterher aufzugraben, um dann die tatsächliche Schadensursache herauszufinden", so Steinberg. Als mögliche Beispiele nennt er einen Fehler am Kabelmantel oder einen jahrzehntelang zurückliegenden Montagefehler. "Das sieht man aber erst, wenn man die Schadstelle aufgegraben hat. Dann kann man sichten."
Erst im vergangenen Jahr sorgte ein altersbedingter Erdschluss in einem Stromkabel für einen großflächigen Stromausfall in Teilen der Rastatter Innenstadt sowie mehreren Stadtteilen.
"Wird echt Zeit, dass man was macht": Kritik von Nutzern auf Facebook
In den Sozialen Medien tauchte wegen des Stromausfalls Kritik auf. Unter einem Facebook-Post der Stadtwerke Rastatt schreibt ein Nutzer am Donnerstagabend: Es "wird echt Zeit, dass man da was macht." In einem anderen Kommentar heißt es, man solle vielleicht endlich über eine Sanierung nachdenken.
"Da muss man ja ehrlich sein: Unsere Kabelstrukturen nicht nur bei uns in Rastatt, sondern in ganz Deutschland, begannen halt in den 60er-Jahren", erklärt Steinberg. Kabel müsse man nach und nach ersetzen. Dabei regelt eine Verordnung, wann sie ausgetauscht werden müssen. Im Fall von Rastatt ist man in diesem Bereich bald angekommen.
Aber: Was muss getan werden, um das Netz zukunftssicher zu machen? Damit befasst sich das Projekt "Zielnetz 2040/2045". Eine aktuell laufende Analyse soll bis spätestens Anfang nächsten Jahres ein Zielnetz definieren.
"Notbetrieb" seit Brand des Umspannwerks in Oberreuth vor zwei Jahren
"Bis vor vier, fünf Jahren hatten wir in Rastatt relativ wenige Ausfälle. Wir waren in der Störungsstatistik deutlich besser als der Bundesdurchschnitt", sagt Achim Steinberg. Geändert hat sich das nach dem Brand im Umspannwerk Oberreuth im Oktober 2022. Seitdem sei man immer noch in einem "Notbetrieb", erklärt er.
Das eine Umspannwerk versorgt die eine, dass andere Umspannwerk die andere Seite von Rastatt. Seit dem Brand habe man also nur noch eine einzige Einspeisung. Heißt: Der Kunde merkt etwa bei einer Spannungssenke, dass das Licht flackert. Es sei zwar kein Stromausfall, den er habe, aber: "Er merkt trotzdem natürlich, dass auf der ganz anderen Seite von der Stadt dementsprechend eine Störung vorliegt. Und das ist natürlich unschön."
Im Mai dieses Jahres ist das Umspannwerk Oberreuth wieder in den Betrieb gegangen. Bis Mitte 2025 soll dann das neue Umspannwerk Niederbühl folgen. Sechs Monate später als ursprünglich geplant. "Lieferschwierigkeiten lassen grüßen", erklärt Steinberg. Im Sommer nächsten Jahres sei man dann wieder im Normalbetrieb.