Die Behörden haben weitere Blutuntersuchungen wegen der PFC-Verunreinigungen im Raum Rastatt beauftragt. Sie sollen Erkenntnisse bringen, inweit das Umweltgift in den menschlichen Organismus gelangt ist.
Drei Jahre nach der letzten Blutkontrolluntersuchung in Rastatt und im Raum Mittelbaden hat das Landesgesundheitsamt gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Rastatt im Juni 2023 eine dritte und vorausichtlich letzte Untersuchungsrunde beauftragt. Nach Mitteilung des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums soll so herausgefunden werden, ob die Schadstoffkonzentration von PFAS / PFC im Blut der Menschen weiter zurückgegangen ist oder nicht.
Untersuchungen zeigen Rückgang von PFAS / PFC im Blut
Die zweite Untersuchungsrunde im Jahr 2020 belegte nach Angaben von BW-Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) einen eindeutigen Rückgang der PFAS / PFC-Konzentration im Blut der Menschen im Vergleich zur Erstmessung von 2018. Grund hierfür sei die verbesserte Qualität des Trinkwassers. Diese Erkenntnis soll nun mit einer neuerlichen Blutkontrolle abgesichert werden.
Nachdem die Verunreinigung von Ackerböden mit per- und polyfluorierten Chemikalien (kurz PFC oder PFAS) im Raum Rastatt und Baden-Baden bekannt geworden war, hatte das Gesundheitsministerium eine Studie zur Untersuchung der Blutkonzentrationen dieser Stoffe in der Bevölkerung beauftragt.
Einladung zur Blutuntersuchung vom Gesundheitsamt
Gesundheitsamt Rastatt hat zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zur Blutuntersuchung eingeladen sowie Personen, die bereits an früheren Untersuchungen teilgenommen haben. Die Untersuchung umfasst die Beantwortung eines Fragebogens und die Abgabe einer Blutprobe.
Die Chemikalie PFAS / PFC gelangte durch mit Papierschlamm verunreinigten Kompost auf Äcker in der Region rund um Rastatt und sickerte von dort ins Grundwasser. Der Stoff ist besonders langlebig und gilt als krebserregend.
Weitere Informationen zum PFAS / PFC Umweltskandal
Prozess um Schadenersatz PFC / PFAS Umweltskandal: Zivilklage vor dem Landgericht Baden-Baden
Prozessauftakt um die Verschmutzung des Trinkwassers mit dem Umweltgift PFC / PFAS war am 14. März 2022 vor dem Landgericht Baden-Baden. Die Zivilklage der Stadtwerke Rastatt richtete sich gegen einen Kompostunternehmer.