Der Landkreis Rastatt will künftig attraktiver für Landärzte werden - mit einem Landarzt-Stipendium für Medizinstudenten. Man will gewappnet sein gegen das Praxissterben, heißt es.
Ab sofort gibt es im Landkreis Rastatt das sogenannte Landarzt-Stipendium. Fünf Medizinstudenten werden unter bestimmten Bedingungen vom Landkreis über einen Zeitraum von vier Jahren mit monatlich 500 Euro gefördert. Für das Projekt stehen ingesamt 120.000 Euro bereit. Der Landkreis hofft, dass die Stipendiaten sich später als Landärzte in der Region ansiedeln.
Landarzt-Stipendium in Rastatt - das sind die Vorgaben
An das Landarzt-Stipendium sind im Landkreis Rastatt aber Bedingungen geknüpft: So darf der Antrag auf die Förderung erst nach bestandenem Physikum gestellt werden. Außerdem müssen die Stipendiaten Teile der Famulatur und des Praktischen Jahres im Landkreis Rastatt absolvieren. Auch die Facharzt-Weiterbildung muss laut Reglement im Landkreis erfolgen. Eine Niederlassungspflicht für die vom Kreis finanziell unterstützten Ärztinnen und Ärzte gibt es allerdings nicht.
Nachwuchs fehlt: Vielen Landarztpraxen droht die Schließung
In den Landarzt-Praxen gibt es im Kreis Rastatt vor allem Schwierigkeiten bei Nachbesetzungen. Viele Landarztpraxen drohen in etwa 10-15 Jahren aus Altersgründen zu schließen. Durch das Landarzt-Stipendium sollen junge Mediziner und Medizinerinnen für die Tätigkeit der Hausärzte interessiert werden. Ähnliche Fördermodelle für Landärzte gibt es nach Angaben des Rastatter Landratsamts unter anderem auch in den Landkreisen Calw Heilbronn und Schwäbisch Hall, sowie dem Neckar-Odenwald-Kreis.
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