Der Landkreis Rastatt hat nach dem Fund einer toten Möwe bei Iffezheim eine Stallpflicht am Rhein angeordnet. Der Karlsruher Zoo hat freiwillig erste Schutzmaßnahmen ergriffen.
Eine tote Lachmöwe an der Staustufe Iffezheim im Landkreis Rastatt war positiv auf die Vogelgrippe getestet worden. Um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern, hat das Landratsamt Rastatt als erste Maßnahme deshalb eine Stallpflicht angeordnet.
Stallpflicht bis Anfang April
Unter anderem muss in einem Korridor von 500 Metern entlang des Rheins im Landkreis Rastatt sämtliches Geflügel bis Anfang April im Stall bleiben. Generell sei das Risiko einer Ausbreitung der Geflügelpest aktuell hoch, betonen die Veterinäre der Behörde
Der Schutz vor Einschleppung der Geflügelpest in Hausgeflügelbestände und einer möglichen weiteren Verbreitung der Infektionen habe jetzt oberste Priorität. Um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern, hat das Landratsamt Rastatt die erforderlichen Maßnahmen im Rahmen einer Allgemeinverfügung festgelegt.
Zoo Karlsruhe ergreift freiwillige Maßnahmen gegen Vogelgrippe
Auch bei einem Wanderfalken, der vor mehreren Tagen im Karlsruher Stadtgebiet tot aufgefunden worden war, konnte das Geflügelpest-Virus nachgewiesen werden. Die Stadt hat noch keine verschärften Schutzmaßnahmen angeordnet. Allerdings hat der Karlsruher Zoo auf freiwilliger Basis erste Schutzmaßnahmen getroffen.
Zoopelikane seit Dezember in Ställen
Wie Zoodirektor Matthias Reinschmidt dem SWR erklärte, wurden die Zoopelikane bereits im Dezember in Ställen untergebracht. Die Pelikane waren im vergangenen Jahr bei einem Vogelgrippeausbruch im Zoo besonders stark betroffen. Im SWR-Interview erklärte Matthias Reinschmidt, der Zoo habe durch die Epidemie viel gelernt.
Bestätigter Fall in der Stadt Karlsruher Zoodirektor Reinschmidt bleibt in Sachen Vogelgrippe noch gelassen
Auch wenn die Vogelgrippefälle in und um Karlsruhe zunehmen, Zoodirektor Matthias Reinschmidt bleibt noch entspannt. Der Zoo habe viel aus der letzten Epidemie gelernt, erklärte Reinschmidt im SWR Interview.
Auch Geflügelhalter sorgen sich
Nicht nur für den Zoo könnte die Vogelgrippe ernsthafte Folgen haben, auch Geflügelbetriebe in der Region sorgen sich. So wie Thomas und Désirée Günth. Sie betreiben einen Geflügelhof im Süden von Ettlingen. Über 1000 Legehennen halten sie in Freilandhaltung. Breitet sich die Vogelgrippe in der Region aus, droht eine Stallpflicht. Laut Thomas Günth würde das den Hennen gar nicht gefallen und würden dann aggressiv werden.
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