Im Landkreis Karlsruhe sind vergangene Woche drei Nester der Asiatischen Hornisse entfernt worden. Vor allem für die heimische Honigbiene können die Tiere zur Gefahr werden.
Als Feuerwehrmann hat Harald Wiedemann an diesem Tag zwar frei, als Hornissenfachberater ist sein Wissen allerdings gefragt: Gleich drei Nester der Asiatischen Hornisse muss er am Donnerstag im Landkreis Karlsruhe entfernen. Das erste in Ettlingen-Bruchhausen.
Asiatische Hornissen bedrohen heimische Honigbienen
Die Asiatische Hornisse macht es sich vor allem in Baumkronen gemütlich. Auch in Bruchhausen hängt das etwa basketballgroße Nest der Tiere zwischen Blättern versteckt in rund sechs Metern Höhe. Zwar haben die Tiere dort niemanden gestört oder gestochen, trotzdem können sie vor allem für Honigbienen sehr gefährlich werden.
Von ihrem Nest aus startet die invasive Art ihre Angriffe auf Bienenstöcke. Sehr zum Leidwesen vieler Imker, erklärt Klaus Albiez, Vizepräsident der Badischen Imker. "Die schweben dann wie ein Helikopter davor, schießen dann herunter und packen eine Honigbiene" beginnt er zu erzählen. "Stehen zehn Hornissen vor einem Bienenstock, geht keine Biene mehr raus." Das hat zur Folge, dass den Bienen schon bald der Futtervorrat fehlt. So können die Asiatischen Hornissen im Extremfall einen ganzen Bienenstock vernichten.
Mit Staubsauger und Holzkiste gegen die Asiatische Hornisse
Um das Nest der Asiatischen Hornisse in Ettlingen-Bruchhausen zu entfernen, geht es für Harald Wiedemann hoch hinaus: In einem dicken, weißen Schutzanzug fährt er in einem Hubsteiger zur Baumkrone. Ausgestattet ist er mit einem Staubsauger, einem Feuerlöscher und einer kleinen, leeren Holzkiste. Dort kommen die Hornissen später hinein.
Im ersten Schritt saugt Wiedemann die Hornissen eine gewisse Zeit ab. So könne er auch die Tiere einfangen, die unterwegs seien. Wenn alle abgesaugt sind und der Flug nachlässt, gibt er CO2 ins Nest, dass die Tiere betäubt sind. "Und dann kann ich das Nest gefahrenlos abschneiden", erklärt er.
Einsatz nach rund 15 Minuten beendet
Nach einer knappen viertel Stunde ist Harald Wiedemann wieder auf dem Boden – mit der Holzkiste voller Hornissen in den Händen. "Es war relativ entspannt", berichtet er. Zwar seien die Tiere um ihn herumgeflogen und hätten ihr Gift verspritzt, um ihr Nest zu verteidigen, aber: Der Hornissenfachberater war mit seinem Sauger schneller.
Die Hornissen und das Nest vom Einsatz in Ettlingen-Bruchhausen bringt Wiedemann später zu Forschungszwecken ins Naturkundemuseum nach Karlsruhe. An diesem Tag folgen aber noch zwei weitere Einsätze, unter anderem in Waghäusel-Kirrlach.
Asiatische Hornissen melden und entfernen lassen
Noch sind Asiatische Hornissen in der Natur unterwegs. Bei einem milden Winter sogar noch bis zum Jahreswechsel. Wer also ein Nest mit den Tieren entdeckt, sollte es melden - damit es von Experten wie Harald Wiedemann entfernt wird.
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