Die Karlsruher Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen einen 21-jährigen Mann. Er soll im März mehrere Menschen in einer Apotheke als Geiseln genommen haben.
Nach der Geiselnahme im März in einer Apotheke in Karlsruhe hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den mutmaßlichen Täter erhoben. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag dem SWR. Dem Mann werde erpresserischer Menschenraub in Tateinheit mit Geiselnahme und Freiheitsberaubung sowie versuchte, besonders schwere räuberische Erpressung vorgeworfen.
Stundenlange Geiselnahme in Karlsruher Apotheke im März
Der 21-Jährige soll am 10. März in einer Apotheke in der Nähe der Karlsruher Innenstadt drei Menschen mit einer Schreckschusspistole bedroht und als Geiseln genommen haben. Acht weitere Menschen hatten sich im hinteren Bereich des Gebäudes versteckt.
Im Zuge der stundenlangen Verhandlungen forderte der mutmaßliche Täter unter anderem sieben Millionen Euro. Laut Staatsanwaltschaft verlangte er zudem, mit einem bestimmten Menschen aus seinem Umfeld sprechen zu dürfen.
Mutmaßlicher Täter polizeibekannt
Spezialkräfte der Polizei stürmten noch am selben Abend das Ladengebäude und befreiten die Geiseln körperlich unverletzt. Der Verdächtige sitzt seither in Untersuchungshaft. Der Polizei ist der vorbestrafte Mann wegen diverser Eigentums- und Gewaltdelikte bekannt.
Wann der Prozess beginnt, ist noch unklar. Die Jugendkammer des Landgerichts Karlsruhe muss die Anklage noch zulassen. In einer Hauptverhandlung müsste zunächst geprüft werden, ob die Anklage gegen den 21-Jährigen nach Jugendstrafrecht verhandelt wird.