Bundesweit haben Ärztinnen und Ärzte am Montag die Arbeit niedergelegt. Auch am Städtischen Klinikum Karlsruhe wurde gestreikt. Es gab nur geringe Auswirkungen für Patienten.
Mehr Lohn und eine Reform der Schichtarbeit für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Kliniken: Diesen Forderungen wollte die Gewerkschaft Marburger Bund mit ihrem bundesweiten Aufruf zum Warnstreik am Montag Nachdruck verleihen. Alleine in Baden-Württemberg waren laut der Gewerkschaft etwa 80 Krankenhäuser und rund 10.000 Ärztinnen und Ärzte zum Streik aufgerufen. Dazu gehörten auch das Städtische Klinikum Karlsruhe sowie zahlreiche andere Kliniken in Baden-Württemberg.
Klinikum Karlsruhe: Patientenversorgung ist sichergestellt
Wie viel Personal am Klinikum Karlsruhe streiken wird, konnte das Klinikum im Vorfeld zwar nicht sagen. Sicher sei aber, dass die Notfallversorgung während des ganztägigen Warnstreiks gesichert sei, so ein Sprecher des Klinikums. Notfallbehandlungen und Notoperationen könnten durchgeführt werden.
Lediglich nicht unmittelbar notwendige Behandlungen und Operationen würden unter Umständen verschoben. Das gelte nicht nur für Karlsruhe, so der Marburger Bund. Alle Krankenhäuser in Baden-Württemberg, die sich an dem Warnstreik beteiligten, hätten eine Notfallversorgung sichergestellt.
Mehrere Kliniken in Baden-Württemberg betroffen
Von dem Streik betroffen waren unter anderem das Klinikum Mittelbaden, Klinikum Stuttgart, Esslingen und Heidenheim, die Uniklinik Mannheim, die Kreiskliniken Reutlingen, das Ortenau Klinikum, das Schwarzwald-Baar Klinikum, die Kliniken in Calw und Nagold, die Klinik Freudenstadt, das Klinikum Konstanz, das Klinikum Singen, das Klinikum Friedrichshafen sowie die Sana-Kliniken in Biberach.
Nicht gestreikt wurde in den Kliniken in Ravensburg, Wangen und Sigmaringen. Sie gehörten nicht zur Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, mit der man die Tarife aushandle, so der Marburger Bund. Auch das SRH Klinikum in Sigmaringen war laut einer Sprecherin nicht von dem Streik betroffen.
Streik in Krankenhäusern: 3.000 Ärzte bei Protestaktion in Frankfurt
Streikaktionen in den Krankenhäusern gab es nicht, so der Marburger Bund. Stattdessen beteiligten sich laut Gewerkschaft rund 3.000 Ärztinnen und Ärzte an einer zentralen Kundgebung in Frankfurt, davon 700 aus Baden-Württemberg. Nach Angaben der Landeschefin der Gewerkschaft, Silvia Ottmüller, lässt die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) keine echte Verhandlungsbereitschaft erkennen. "Stattdessen werden die Ärztinnen und Ärzte dazu angehalten, auf Gehaltserhöhungen zu verzichten, weil sie sonst die wirtschaftliche Lage der Kliniken verschärfen würden", so Ottmüller in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.
Forderungen sollen neu verhandelt werden
Konkret geht es bei den Tarifverhandlungen um 8,5 Prozent mehr Geld bezogen auf ein Jahr für Ärztinnen und Ärzte. Auch die belastende Schichtarbeit soll reformiert werden. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Dienstag geplant.
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