Der Winter steht vor der Tür und damit für viele Unternehmen in Baden-Württemberg eine energieintensive Zeit. Der IHK-Chef fordert rasche Hilfe - und hat einen konkreten Vorschlag.
Angesichts der Energiekrise dringt der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) auf Soforthilfen des Landes für Unternehmen zu Jahresbeginn. Ähnlich wie bei den Corona-Hilfen zu Pandemiebeginn könnten diese über die IHKs vorgeprüft werden, sagte der kürzlich neu gewählte Präsident des IHK-Dachverbands, Christian Erbe, der Deutschen Presse-Agentur.
"Wir haben damals über 200.000 Anträge bearbeitet und im Vergleich zu den späteren Bundeshilfen ist das Geld auch schnell geflossen. Dazu sind wir wieder bereit, wenn wir gefragt werden und die Details stimmen." Es sei gut, dass die Gaspreisbremse für die Industrie ab Januar greife und der Bund auch ein Vorziehen von März auf Februar für andere Wirtschaftszweige erwäge.
BWIHK-Präsident: Für Januar bleibt eine Lücke
Auch die Dezemberhilfen seien sinnvoll - mindestens für Januar bleibe aber eine Lücke. Und gerade Januar und Februar seien die energieintensivsten Monate. "Die Frage ist: Wie kann man verhindern, dass Unternehmen nicht kurzzeitig ihre Tore schließen müssen, weil sie rein aus Liquiditätsgründen die hohen Preise nicht mehr durchhalten können?", so Erbe.
SPD im Landtag: Grün-Schwarz "muss endlich handeln"
Die SPD-Landtagsfraktion unterstützt die Forderung der baden-württembergischen IHKs. "Die Unternehmen in Baden-Württemberg haben anstrengende Monate hinter und schwierige Monate vor sich", erklärte Fraktionschef Andreas Stoch am Samstag. "Die Bundesregierung hat mit Entlastungen gut vorgelegt, aber jetzt ist Grün-Schwarz an der Reihe." Kleine und mittelständische Unternehmen sowie das Handwerk brauchten ganz konkrete und nachhaltige Unterstützung wie zinsverbilligte Kredite und Zuschüsse. "Getrödelt und geredet wurde jetzt lang genug", mahnte der Sozialdemokrat. "Diese Landesregierung muss jetzt endlich handeln und den Hilferuf der Unternehmen ernst nehmen!"
Grün-Schwarz: Neue Schulden und eigenes Hilfspaket
Die CDU-Fraktion im Landtag hatte vergangene Woche bereits rasche Hilfen für Unternehmen gefordert und sich dazu mit Verbänden und dem Wirtschaftsministerium ausgetauscht. Die grün-schwarze Koalition hatte zuletzt entschieden, trotz deutlicher Steuermehreinnahmen neue Schulden in Höhe von über einer Milliarde Euro aufzunehmen. Einen Teil des Geldes will die Regierung für ein eigenes Hilfspaket nutzen. Auch auf Bundesebene könnte es einen Härtefallfonds geben. Hier brauche es nun aber rasch Details über die genaue Ausgestaltung, forderte der BWIHK-Präsident.
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