Für die ganze Woche hat die IG Metall Streiks in der Metall- und Elektroindustrie angekündigt. Die Arbeitgeber kritisieren die Aktionen in der aktuellen Lage als verantwortungslos.
Am Dienstag um Mitternacht ist im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie die Friedenspflicht ausgelaufen, auch in Baden-Württemberg wurde direkt in der Nacht gestreikt. Und auch tagsüber setzten sich die Aktionen der Gewerkschaft fort, zum Beispiel beim Automobilzulieferer Magna in Neuenstein (Hohenlohekreis). Während die Angestellten mehr Geld fordern, kritisiert die Arbeitgeberseite die Streiks in der aktuellen wirtschaftlichen Lage als verantwortungslos.
IG Metall fordert sieben Prozent mehr Geld
Die IG Metall fordert für die bundesweit fast vier Millionen Beschäftigten der Branche 7 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro. Die Arbeitgeber haben ein erstes Angebot vorgelegt, das bei einer mehr als doppelt so langen Laufzeit von 27 Monaten in zwei Stufen auf eine Steigerung um 3,6 Prozent kommt.
Das sagen die Beschäftigten von Magna aus Neuenstein zu den Gewerkschaftsforderungen:
Jonas Berhe, erster Bevollmächtigter der IG Metall Heilbronn-Neckarsulm, kritisierte das Angebot der Arbeitgeber. Das vorliegende Angebot sei eindeutig zu wenig, zu lang und zu spät.
Südwestmetall: Kritik an den Streiks
Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hatte die Warnstreiks scharf kritisiert und in der angespannten wirtschaftlichen Lage verantwortungslos genannt. Laut Hans-Jörg Vollert, dem Vorsitzenden der Bezirksgruppe Heilbronn/Franken, sollte der Fokus der Tarifverhandlungen darauf liegen, Arbeitsplätze zu sichern. Er forderte die Gewerkschaft deshalb auf, den Arbeitgebern entgegenzukommen.
Weitere Aktionen diese Woche geplant
In Neckarsulm (Kreis Heilbronn) legten die Nachtschichten von Kolbenschmidt und KS HUAYU AluTech die Arbeit für rund eine Stunde nieder. Nach Angaben der IG Metall beteiligten sich rund 200 Beschäftigte am Warnstreik. Am Dienstagmittag legten ebenfalls rund 200 Beschäftigte des Automobilzulieferers Magna in Neuenstein (Hohenlohekreis) für eine Stunde die Arbeit nieder.
Die nächste Verhandlung soll es am Donnerstag in Böblingen geben. Die IG Metall hat für die kommenden Tage weitere Warnstreiks in der Region Heilbronn-Franken angekündigt.
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