Vor dem Amtsgericht Heilbronn läuft der Prozess gegen zwei Autofahrer, die viel zu schnell durch die Stadt gefahren sein sollen. Einer davon ist der Bruder des "Wollhaus-Rasers".
Zwischen Juni und November vergangenen Jahres soll ein zu dem Zeitpunkt 18-jähriger Fahrer mehrfach die erlaubte Geschwindigkeit übertreten haben - um teils mehr als das Doppelte. So soll er etwa auf der B27 mit 230 Stundenkilometern gerast sein, erlaubt sind dort 100. In der Heilbronner Oststraße soll er an einem anderen Tag 80 Stundenkilometer schnell gewesen sein, hier sind 40 erlaubt. Laut Anklage war er jeweils hochmotorisiert unterwegs und wollte mit seinem Verhalten prahlen. Dazu soll er die Fahrten mit seinem Smartphone gefilmt haben. Einer der beiden Angeklagten ist der Bruder des sogenannten "Wollhaus-Rasers", der für den Tod eines Familienvaters verantwortlich sein soll. Das hat die Staatsanwaltschaft dem SWR bestätigt.
Schnelles Urteil möglich
Angeklagt vor Amtsgericht ist auch noch ein zweiter junger Mann: Mit ihm soll sich der 18-Jährige in der Heilbronner Innenstadt im November 2022 ein Rennen geliefert haben. Beide sollen mit bis zu 120 Kilometern pro Stunde vom Wollhaus aus über die Allee gerast sein. Verfolgt wurden sie von einer Polizeistreife. Das wäre dann das Dreifache der dort erlaubten 40 Stundenkilometern. Möglicherweise gibt es in der Verhandlung am Dienstag schon ein Urteil.
Polizei und Ordnungsamt wollen mit verschiedenen Maßnahmen Rasern und Posern in Heilbronn den Kampf ansagen, unter anderem mit großangelegten Kontrollaktionen.