Jetzt gibt es Gewissheit: Das Rendel-Bad in Öhringen kann wegen der Brandschäden erst im September wieder öffnen. Ein herber Schlag für Schulen und die DLRG.
Das Hallenbad in Öhringen (Hohenlohekreis) wird erst nach der Freibadsaison wieder öffnen können. Das teilte die Stadt am Mittwoch mit. "Das ist natürlich sehr schade für Schulen, Vereine und die Bevölkerung", so Oberbürgermeister Thilo Michler (parteilos) in einer Mitteilung.
Die Schäden durch den Brand in der Sauna am 13. Februar 2024 sind größer als angenommen, heißt es. Neben der Elektrik des Bades ist auch die Lüftung in Mitleidenschaft gezogen worden. Zudem wurde die Decke im Foyer beschädigt und muss erneuert werden. Die Reparaturen würden einige Wochen dauern. Hinzu kommt, dass auch im Freibad noch Arbeiten anstehen. Im April soll dort der Kassenbereich erneuert werden. Ab Mai kann dann im Freibad gebadet werden.
Rund 6.000 Schülerinnen und Schüler betroffen
Dass das Hallenbad erst im September wieder zur Verfügung steht, ist für Schulen, den Verein TSG Öhringen und die DLRG ein herber Schlag. Erst war das Bad wegen der Corona-Maßnahmen länger geschlossen, dann wegen der Gaspreis-Krise. Die Schulen sind am Mittwoch gleichzeitig mit dem Gemeinderat und der Presse über die Situation informiert worden, sagte eine Sprecherin der Stadt dem SWR.
Am Hohenlohe-Gymnasium Öhringen zum Beispiel versucht Schulleiter Frank Schuhmacher für volljährige Abiturientinnen und Abiturienten, die für den Leistungskurs Sport im Rendel-Bad trainieren, nun andere Möglichkeiten zu suchen. Denn bis zu den Prüfungen ist es nicht mehr lang hin. Hier könnten Randzeiten, zum Beispiel abends, in den Bädern der Nachbarkommunen eine infrage kommen. Für die fünften Klassen sei das allerdings keine Option, so Schuhmacher. Hier bestehe das Problem, dass er diese nun in anderen Sporthallen unterbringen müsse. Insgesamt sei die Situation "super ärgerlich, aber nicht zu ändern."
DLRG: Warteliste bei Schwimmkursen nur noch schwer abzuarbeiten
Die DLRG-Jugend der Ortsgruppe Michelbach a.W. wird auf Räume in Öhringen-Cappel ausweichen, sagte der DLRG-Bezirksvorsitzende Hohenlohekreis, Klaus Grimmeißen, dem SWR. Schwimmen könne man dort freilich nicht, aber zum Beispiel Knoten üben.
Ein größeres Problem seien die Schwimmkurse für Anfänger. Die Wartelisten werden länger und können auch nicht gut abgearbeitet werden, so Grimmeißen. Denn das Hallenbad im Sommer früher zu öffnen, wie in der Vergangenheit, sei diesmal keine Option.
Sauna erst im Herbst 2025 wieder offen
Parallel zur Beseitigung der Schäden am Hallenbad wird auch die ausgebrannte Sauna wieder aufgebaut. Im Herbst 2025 soll sie wieder in Betrieb gehen. Bereits verkaufte Eintrittskarten für Hallenbad und Sauna behalten ihre Gültigkeit, so die Stadt.
Millionenschaden durch Brand
Die Schäden durch den Brand am 13. Februar werden auf rund 1,5 Millionen Euro geschätzt. Die Polizei vermutet, dass eine vergessene Kopfstütze das Feuer verursacht hat. Ein Mitarbeiter erlitt eine leichte Rauchvergiftung.