Die Landratsämter in Heilbronn-Franken haben die Schäden des Hochwassers und des Starkregens Anfang Juni zusammengefasst. Auf vielen Kosten werden die Landwirte sitzen bleiben.
Nach dem Hochwasser Anfang Juni wird nun über die Folgen diskutiert. Ein großes Problem in der Landwirtschaft: der angeschwemmte Müll auf den Futterwiesen. Für den Vorsitzenden des Bauernverbands Schwäbisch Hall-Hohenlohe-Rems, Jürgen Maurer, ist es ein Unding, dass die Entsorgung des Unrats nun allein an den Landwirtinnen und Landwirten hängen bleibt. Denn nachdem die Landratsämter in Heilbronn-Franken nun die Schäden des Starkregens Anfang Juni zusammengefasst haben, steht fest: Auf vielen Kosten wird die Landwirtschaft wohl sitzen bleiben.
Hochwasserschäden: Verschmutztes Gras für Tiere unbrauchbar
Entlang der Flüsse Kocher und Jagst, aber auch entlang des Neckars ist vor allem das Wiesenland überschwemmt worden. Das Gras sei dermaßen verschmutzt worden, dass es nun "bestenfalls in einer Biogasanlage entsorgt" werden könne, schreibt das Landratsamt des Hohenlohekreises auf SWR-Anfrage. Und vom Landratsamt Schwäbisch Hall heißt es: Eine Futternutzung sei nicht mehr möglich.
Das abgemähte Gras landet jetzt zum Teil in den Biogasanlagen. Aber wie das Landratsamt des Main-Tauber-Kreises mitteilt, werde es keine "nennenswerte Entlohnung" dafür geben. Stattdessen bleiben jede Menge Müll, Äste und anderes Gehölz, das angespült wurde und von Landwirten mühsam per Hand aus den Wiesen gezogen werden musste. Die Entsorgung scheint nun alleinige Angelegenheit der Landwirte zu sein. Jürgen Maurer wünscht sich da mehr Solidarität von den Landratsämtern.
Maurer führt das Beispiel Rudersberg (Rems-Murr-Kreis) an. Dort türmten sich nach Starkregen und Hochwasser die Müllberge. Das Landratsamt habe da unbürokratisch die Entsorgung ermöglicht. Das wünscht sich Maurer auch für die Landwirtschaft.
Betroffene erhalten Quittung
Das Landratsamt in Heilbronn verweist auf die steuerlichen Erleichterungen des Landes und der Kreis Schwäbisch Hall auf die Elementarversicherungen der Landwirte. Zudem stellt es klar: "Die Betroffenen erhalten eine entsprechende Quittung" für die Entsorgung des Restmülls. Maurer glaubt nicht, dass die Versicherungen auch für den vermüllten Wiesenschnitt zahlen werden, sondern eher für Gebäude.
Nach Angaben des Landratsamtes Heilbronn wurden im Kreis Heilbronn 90 Prozent der Grünlandflächen verschmutzt. Der Gesamtschaden beläuft sich allein dort auf rund eine halbe Million Euro. "Konkrete Hilfsprogramme", die nun greifen könnten, seien allerdings bisher nicht bekannt.