32 Gefangene leben und arbeiten auf dem landwirtschaftlichen Anwesen der JVA Heilbronn in Talheim. Am Freitag ist dort der erste Bio-Wein der Haftanstalt gelesen worden.
An der Außenstelle des Heilbronner Gefängnisses in Talheim (Kreis Heilbronn) ist am Freitag der erste Bio-Wein der Gefangenen gelesen worden. Mit dabei war auch Justizministerin Marion Gentges (CDU), für die es die erste Lese in ihrem Leben war. Sie lobte den in Deutschland einzigen Weinbau im Justizvollzug. "Das was hier produziert wird, ist richtig gut", sagte Gentges dem SWR. Auf dem Hohrainhof würden insbesondere Gefangene am Ende ihrer Haft auf die Entlassung vorbereitet.
Verkauft wird der Bio-Wein später unter dem Slogan "Gereift im Gefängnis". Eine Anlehnung an das Ziel der Resozialisierung der Gefangenen. 32 von ihnen leben und arbeiten im sogenannten offenen Vollzug auf dem Hof.
JVA baut auch Obst und Gemüse an
Bis zum Jahr 2002 war der Hohrainhof die weltweit einzige JVA, die Wein nicht nur anbaut, sondern auch weiterverarbeitet. Dann kam ein Gefängnis in Italien dazu. Neben Bio-Wein wird auf dem Hof in Talheim auch das Obst- und Gemüse in Bioqualität angebaut. Der Hof verfügt laut Justizministerium über elf Hektar Rebflächen. Jedes Jahr könnten demnach 50.000 bis 60.000 Liter Wein abgefüllt werden.
Außerdem gibt es Ställe, in denen Limpurger Rinder gehalten werden. Der Umstieg auf Bio erfolgte im Jahr 2020 nach einer Petition gegen das Bienensterben. Die JVA wolle mit gutem Beispiel vorangehen, heißt es in einer Mitteilung. Die Umstellung sei inzwischen abgeschlossen, nun wird erstmals Bio-Wein geerntet. Es gebe Wein, Gemüse und Rindfleisch in Biolandqualität.
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