Das Heilbronner Landgericht hat zwei Teenager verurteilt. Sie hatten einen Mann so schwer verprügelt, dass er starb.
Dreieinhalb Jahre Haft wegen Körperverletzung mit Todesfolge - so lautet der Richterspruch am Ende des Prozesses gegen Jugendliche in Heilbronn. Die beiden hatten einen Mann in Eppingen (Kreis Heilbronn) im Streit so schwer zusammengeschlagen, dass er im Krankenhaus an den Folgen starb. Die Verurteilten waren zum Tatzeitpunkt 14 und 16 Jahre alt, zum Schutz der Minderjährigen fand das Verfahren daher unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Mit Fäusten und Tritten attackiert
Die Jungen waren im vergangenen Dezember am Eppinger Bahnhof mit ihrem 52-jährigen Opfer in Streit geraten, dieser eskalierte. Daraufhin traktierten sie den Mann mit Fäusten und Tritten. Anschließend flüchteten sie auf einem Roller. Der schwer verletzte Mann wurde in eine Klinik gebracht, in der er zwei Wochen später starb. Durch die eingeleitete Fahndung konnten die Flüchtigen später gefunden werden.
Von der U-Haft in die Jugendhilfeeinrichtung
Bei so einem Fall wäre eine Jugendstrafe zwischen sechs Monaten und bis zu zehn Jahren denkbar gewesen, hatte die Staatsanwaltschaft Anfang des Jahres berichtet. Die beiden Teenager saßen nach der Tat in Untersuchungshaft und wurden von dort in eine Jugendhilfeeinrichtung überstellt. Sie sollen nach Angaben der Ermittler auch für einen Raub in Eppingen im Herbst 2023 verantwortlich sein: Sie sollen zwei 15-Jährige bedroht und bestohlen haben.
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