Im "Reichsbürger"-Prozess wurde deutlich, dass weitere Personen zu seiner Radikalisierung beigetragen haben könnten. Auch sie sollen Waffen besessen haben.
Nach dem Urteil gegen den sogenannten "Reichsbürger" von Boxberg-Bobstadt (Main-Tauber-Kreis) wird noch gegen weitere Personen ermittelt, die gemeinsam mit ihm auf einem Hof lebten. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Karlsruhe dem SWR. Bei den umfangreichen Durchsuchungen nach den Schüssen auf Polizeibeamte im April 2022 wurden zahlreiche Waffen und auch Betäubungsmittel gefunden. Die Auswertungen, wem die Gegenstände gehören, dauern noch an.
Ermittlungen gegen sieben Personen
Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe ermittelt gegen fünf Männer und zwei Frauen. Sie werden verdächtigt, gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz verstoßen zu haben, also die Waffen ohne Berechtigung besessen zu haben. Gegen Einzelne werde auch wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und wegen Misshandlung von Hoftieren ermittelt, so die Staatsanwaltschaft.
Lange Haftstrafe für den "Reichsbürger"
Am Mittwoch hatte das Oberlandesgericht Stuttgart den 55-Jährigen "Reichsbürger" aus Bobstadt wegen versuchten Mordes zu 14 Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt. Eine anschließende Sicherungsverwahrung ist vorbehalten. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Verteidiger des Angeklagten kündigte an, in Revision zu gehen.